Hier darf man artig gratulieren für einen Zugang, der im Grunde, in heutigen Zeiten zumindest, der radikalste, avantgardistische überhaupt ist. Denn so schrill, so schmerzhaft oder so sehr sich allem verweigernd kann der Sound gar nicht sein, dass man nicht darauf gefasst ist und irgendwann sagt: »Das habe ich aber schon mal ärger gehört!« Außerdem kommt eh immer alles aus derselben Nische. Aber wehe, es setzt sich mal jemand zwischen die Stühle. Schon weiß man kaum noch, was jetzt damit zu tun ist. Die Plattenfirma (wäre sie denn kommerziell interessiert) würde die Hände zusammenklatschen, der CD-Händler weiß nicht, in welches Regal damit, und auf iTunes müsste man neue Kategorien erfinden. Meta Marie Louise verknüpfen groovigen Freejazz mit avantgardistischen Spielereien (genau, streng und schrill klingt das beim ersten Hineinhören), aber dazu kommt ein Funken Popironie und eine dezente Prise HipHop. Plötzlich werden die genrespezifischen Korridore aufgerissen und akustische Frischluft stürmt herein. Macht sofort gewaltig Lust auf mehr. Ja, genau, warum denn nicht so?! Wie großartig würde sich das vertragen?! Bringt endlich die Avantgarde in den Pop zurück! »Sunny Spots« ist ein erster Appetithappen auf dem Weg dorthin, eine funkelnde, wilde, schön umtriebige Talentprobe. Da steckt aber noch mehr Potential dahinter, da muss noch mehr kommen! Bloß nicht anfangen, jetzt plötzlich an »Zielgruppen« und »Genres« zu denken! Einfach weitermachen! (Aber vielleicht doch den Layouter wechseln.)