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Während sich die Anwälte der beiden hier vertretenen Doors Ray Manzarek und Robby Krieger noch mit John Densmore und den Erben von Jim Morrison über die Verwendung des Namens The Doors streiten, gingen Manzarek und Krieger gleich einmal mit Ex-Cult Sänger Ian Astbury auf Tour. Dies hier ist das Konzert in Paris. Und um es gleich vorwegzunehmen: Astbury gibt unter Aufgabe des eigenen Egos den besten jugendfreien Jim Morrison, den man sich vorstellen kann. Aber seltsamerweise spielen sich die beiden hageren Senioren in den Mittelpunkt des Geschehens. Manzarek mimt nicht nur den Master of Ceremonies, er erlaubt sich auch Orgelsolos, die schon vor 35 Jahren nur unter heftigem Drogeneinfluss erträglich waren. Robby Krieger darf da natürlich nicht nachstehen. Astbury muss sich während des Spuks immer brav im Hintergrund bei den Kerzen aufhalten und auf seinen nächsten Einsatz warten. Dieses Schauspiel wiederholt sich des Öfteren während der 102 Minuten und von Mal zu Mal fühlte ich mich unwohler. Wenn man sich schon den Lizard King aus der feuchten Erde des Friedhofs Père Lachaise auf die Bühne holt, darf man ihn dann domestizieren? Oder ist das einfach die »Doors Revival Band«, der sich zufällig zwei Mitglieder von damals angeschlossen haben? Damit ich nicht falsch verstanden werde: Es ist ehrenwerte harte Arbeit sein Geld als Nostalgie-Akt zu verdienen, aber dieses Unternehmen dient wohl nur der Befriedigung der Egos von Manzarek und Krieger in einem Streit der uns allen herzlich egal ist. Und ganz am Schluss, wenn alle Solos ihr Ende gefunden haben, bin ich mir dann endlich sicher; Das ist eine Geisterbahnfahrt. Und komm Baby, schalt bitte das Licht ein: The Music Is Over.

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