ici dalleurs
Geins’t NaÏt + Scanner + L. Petitgand

»Ola«

Ici d’ailleurs

Zunächst beschreibt im Opener ein Sprecher den Aufnahmeort, dann entwickelt sich das Ganze zu einer melodischen Soundcollage (»MT-26«). Track 2 »BRA« erfreut das Ohr mit Geräuschen (Bohrschrauber? Metalldraht, der über den Boden geschleift wird?), verzerrten Stimmen und einem dumpfen Beat. »Gilles.2 (remix)«, eine Hommage an Gilles Deleuze, arbeitet mit einer Aufnahme der Stimme des 1995 verstorbenen Philosophen. Als abstrakte Soundcollage beginnt »370«, unversehens geht diese in eine melancholische Melodie über, die auch einem 1970er-Jahre-Schlager entstammen könnte, darunter liegt jedoch eine düstere Geräuschkulisse. Der Versuch einer verbalen Annäherung an die ersten vier der insgesamt neun Nummern des Albums »Ola« lässt erkennen, dass hier Aspekte des Wohlklangs und der Tanzbarkeit zugunsten »höherer Ideen« hintangestellt wurden. Wobei »Ola« innerhalb des Genres Industrial/Ambient/Abstract Electronics ein sehr gut anhörbares Werk ist. Komponiert und eingespielt haben es drei Altmeister aus Frankreich und England. Nämlich Geins’t NaÏt und Laurent Petitgand, seit Jahrzehnten in Techno und Electronic tätig und seit 2014 in Kollaboration in einem Projekt namens Mind Travels, sowie Scanner, der eigentlich nicht vorgestellt werden muss und für »Ola« als Dritter im Bunde eingeladen wurde. Entstanden ist ein gutes Album, es könnte aber auch – klanglich gesehen – vor 20 Jahren aufgenommen worden sein. Passend zu den düsteren Soundscapes zieren das Cover fashionable Fotografien von Lost Places – auch ein Genre, das sich abgenutzt hat.

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