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Joe Zawinul

Faces and Places

ESC Records

Der zweite Mozart aus dieser unserer Gegend wird zwar daheim gefeiert, aber von den meisten Musikern der »Szene« noch immer komplett ignoriert. Wahrscheinlich der klassische Abwehrreflex um jede Verbindung zu diesen Musikern zu vermeiden, speziell wenn sie dir ähnlich sind. Obwohl ich denke, dass Zawinul in seinem Ansatz und seinem Sound sehr amerikanisch, doch in seiner Keyboard-Phrasierung sehr wienerisch ist, sollten wir dazu Walter Malli oder Otto Lechner fragen. Mit diesem aktuellen album werden zwar keine Neuigkeiten präsentiert, aber eine passende Reunion alter Freunde und Weltmusiker (vor allem Zawinuls Gespür für afrikanische Rhythmen in 3/4- oder 6/8-Takten – wie ein guter Walzer, meine Teuerste!). Hoffentlich braucht es nicht schon wieder ein Jahrhundert voller Hype bevor die Leute all das erkennen und schätzen lernen, was Joe der Musikszene von Downtown Wien geschenkt hat. Es ist mehr als der sleazy Jazz-Rock, auf den man zuerst kommt. Nimm eine beliebige Platte und denke an Wiener Songs, wie sie auf dem Akkordeon klingen würden, und du wirst sehen, ob ich nur Geschichten erzähle. Zumindest wäre Respekt angebracht.

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Text
Noël Akchoté

Veröffentlichung
06.12.2002

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