Placeholder_Rezensionen
Marchetti_Voice_crack_noetinger

double wash

Grob

Bei den Nickelsdorfer Konfrontationen 2000 waren poire_z live zu erleben. Wer dabei war und sich noch erinnert, wird die Beschreibung dieses Kollektivs im damaligen Programmheft der Jazzgalerie vielleicht als unfreiwillig blumig-amüsanten Höhepunkt dieses Druckwerks empfunden haben. Was ebendort mit »Papageienschildkröten, die über die Rücken der Zuhörer/innen in deren Gehirne kriechen« und »zähflüssiger Lava von verblüffender, panischer Schönheit« assoziiert wurde, konnte man schließlich als verhaltenes Elektronikgefrickle rezipieren. Günter Müller, Norbert Möslang, Andy Guhl, Eric M und Florian Hecker im Zeitlupen-Marathon. Schön, aber eben Zeitlupe. Anders agieren Möslang/Guhl aka Voice_Crack auf »double_wash« auf Grob. Die Kooperationsfreudigkeit von Guhl und Möslang – Jim O’Rourke und Otomo Yoshihide spielten bereits mit ihnen – hat nun zur Zusammenarbeit mit den elektroakustischen Improvisatoren Lionel Marchetti und Jerome Noetinger geführt. Die cracked everyday electronics von Voice_Crack werden auf »double_wash« von den beiden Franzosen, die ebenfalls in einem hohen Maße found objects in ihr Spiel einbeziehen, einfühlsam begleitet, wobei die Bandbreite vom brachialen Urknall bis zur repetitiven, fast schon kammermusikalisch verspielten Improvisation reicht.

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