Ich war nie ein Fan von Heavy Metal. Visual Kei ist vielleicht Transenpomp aus Japan, Style und Dekadenz, Verfall und Glittersplitter, vielleicht eine Jugendbewegung, ein Stylingwahn. Den Fans geht es um düster groteske Attitüde, die Musik ist verzweifelt und hart. Eine der Bands die mit dem Begriff »Visual Kei« in Verbindung gesetzt wird, und deren…
1897 schreibt ein kleines Mädchen an die »New York Sun und fragt, ob es den Weihnachtsmann tatsächlich gibt. 2006 bekommt es erneut Antwort: Sie lautet »Yes, Virginia« und ist das neue Album der Dresden Dolls, dem umtriebigen Bostoner Duo, das vor kurzem auch wieder in Österreich zu Gast war. Amanda Palmer und Brian Viglione begannen…
Chris Corners zweites Solo-Werk hält was »Kiss and Swallow« versprach: tanzbare dunkle Triebbefriedigung in einer bunten Diskothek. Die Welt ist eine Scheibe, die sich beständig dreht, während die Menschen wie kleine Monde um sich selber kreisen, wo einer von ihnen über Sex und Schmerz und Liebe singt. Ja, es geht auch um Liebe auf »The…
Am Mittwoch haben nach konsequenter Promotion seitens FM4 die Fehlfarben gespielt. Eine Band, die spätestens seit dem Erfolg von Jürgen Teipels »Verschwende deine Jungend« für Vergleiche und Stammbaummalen herhalten müssen, quer durch die deutsche Sumpfkultur. Wiederentdeckt, reuniert, wieder vereinnahmt.
Oliver Cromwells Sieg: Fast schon eine Woche ist seit dem New Model Army-Konzert im Planet Music vergangen, eine Woche, sieben Tage, fast schon eine ganze Welt. Irgendwie fiel es mir schwer über den Auftritt der Gruppe zu schreiben. Was soll ich sagen, es war einfach zu perfekt!
Vocals, Gitarre: Emma alias Scout Niblett. On drums: Todd Trainer. Ein großartiges Konzert.
Wie ein warmer Sommerregen … Die Scheibe klingt wie eine schwarz-rosèfarbene Remineszenz an die 50ies, die 60ies, die 80ies, und von all dem streift sie nur die guten Tage. Klingt wie ein Tag, wo man durch die Straßen schlendert, den Kopf zurückgeworfen, Blick zum Himmel, durchtränkt von süßem, warmen Sommerregen, auf dem Weg nach Hause,…
Aus all den fröhlichen Festivals ragte für mich eines heraus wie ein Diamant im Schlamm: das »TWO DAYS A WEEK«-Festival, das vom 31.08.-03.09. in Wiesen statt-, bzw. dorffand. »Ab Mittwoch – insgesamt vier Tage lang (TWO DAYS A WEEK + ALPHA) – bietet Wiesen letzte Gelegenheit Festivalkultur auf höchstem Niveau hautnah & live zu erleben.« So steht es auf der Seite des Veranstalters. Festivalkultur? Klingt vielleicht nach Salzburger Festspiele, schmeckt aber eher nach »ZipferZone«. Nun ja, das hier soll ein Konzertbericht werden , kein Cultural Studies-Aufsatz. Lassen wir den Satz also einfach so im Raum stehen und wenden wir uns dem einen Tag zu, der es mir diesmal wert war ins burgenländisch Gebirnbäumte zu fahren: Dem 31. August.
Verortet man die Ursprünge all der schönen neuen elektronischen Klänge noch irgendwo in der Avantgarde der 80ies, so wäre Vendas Novas Debüt »Barry Black« wohl von Schaffenskünstlern jener Epoche beeinflusst die keine Emotionen zulassen wollten, furchtbar viel Speed zogen und die Langeweile wie einen Banner vor sich hertrugen. Stupider Rhythmus, Betonung auf »keine Melodien«, Frauenstimmen…
Nach ihrer Kollaboration mit Gwen Stefani für den nichtnurö3lästiglastigen-Ohrwurm »Underneath It All« dürfte Lady Saw auch abseits der Dancehalls dieser Stratosphäre zum Begriff geworden sein. Für alle, die nicht aufgepasst haben: Die LP »Strip Tease« ist das neueste Machwerk der »nennen wir sie mal »Missy Elliott des Ragga««: nämlich eine der wenigen Frauen die sich,…
Man/Frau schlägt im Wörterbuch nach und findet »electrocute – auf dem elektrischen Stuhl hinrichten« und: »to electrocute sb. – jmdn. durch Stromschlag töten«. Mädels, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht! Im Gegenteil recht reizvoll eigentlich. Sowohl vom Kontrast zwischen Aufmachung – die CD: rosarotes Cover und türkises Inlet; die Mädels selbst: 80ies-Trash goes…
»… zum Inhalt: Das Stück zeigt die Szene der Schuldner und Schuldnerberater. Die Figuren fragen sich, was Menschen, die in Finanznot geraten, erleben, wie sich ihre Not auf ihre Familien und ihr soziales Umfeld auswirkt.«
Der Titel lockt. Die Autorin auch. Schließlich geht es hier um die Inszenierung von Jelineks »Der Tod und das Mädchen I-V«. 2002 in Hamburg uraufgeführt und 2003 als Buch erschienen, wird das Stück zurzeit erstmals in Wien gespielt: im Volkstheater.
… »im brühheißen Sommer Nulldrei bin ich mit meinen Leuten am grünen Wasser gesessen und habe jeden Tag einen Song geschrieben. Waren über hundert Songs.Während es kälter wurde, habe ich die Songs so lange angestarrt, bis sich neun von zehn wieder aufgelöst haben. Bleiben elf Songs. Mit ihnen bin ich im feuchten Jahr Nullvier in…
»Sie rissen ihr die feinen Kleider ab, legten sie auf einen Tisch, zerhackten ihren schönen Leib in Stücke und streuten Salz darüber.«
Bis jetzt – ja. genau jetzt! – war dieses Album nur per Import von den Britannischen Inseln erhältlich. Dort allerdings schon seit 2002. Nun auch hier re-released zieht »Good Health« eine noch immer aktuelle Bilanz zum bis dato veröffentlichten Schaffen der Band aus Seattle.Und auch wenn ich nicht wieder mal das living cliché dieser Stadt…