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Crystal Method

Tweekend

Tiny E Music

Ballermann als Armani designtes Mantelgeschoss. Es ist selbstverständlich mutig und vollkommen gegen die Zeit, fünf Jahre nach Prodigys Endtriumph, vier Jahre nach der Fatboy Slim-Hysterie, auf block rockende Big Beats zu setzen. Hat die postmodernde digitale Allgegenwart aller Stilspielarten und Subkulturen die sich gegenseitig kannibalisierenden Hype-Ablösen ersetzt? Guess not! Das Las Vegas Duo galt zum Heyday des neo-verprollten Dancefloors als wackere Brigade der hinteren Reihen. Mit »Tweekend« kriechen sie wie ein Siebenschläfer aus dem Loch der Trendgezeiten und liefern verspätet ihr Diplom in Sachen Bam-Bam. Das rattert aus allen Rohren: Enge schwitzige Rumpelgrooves. Hyper Hyper Geshake. Brutalriffs Courtesy of RATMs Tom Morello im hüftschwenkfreundlichen Bassbad. Sogar Stone Temple Pilots-Pfeife Scott Weiland schafft es richtig Seele aus sich raus zu pressen. Doch die Spätgeburt des Big Beats suhlt sich (wenn nicht in 80er Synthläufen) in der wieder entdeckten Echtheit des Rockspektakels. Und die wird entweder als Banderlebnis inklusive Daily Soap-Persönlichkeit oder als warm pseudonostalgische Sampleorgie wie Moby abgezogen. Also anders als hier! Great Record, Wrong Time!

Home / Rezensionen

Text
Paul Poet

Veröffentlichung
14.07.2002

Schlagwörter

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