Dice Factory sind eigentlich ein ziemlich klassisches Jazzquartett in ziemlich klassischer Besetzung, Tom Challenger am Saxophon, George Fogel am Piano, Tom Farmer am Double Bass und Jon Scott am Schlagzeug. Gespielt wird ziemlich klassischer Jazz mit minimalen Ausfransungen in Richtung experimentaler Improvisationsmusik. Ein Stück beginnt etwa mit präpariertem Klavier, schwenkt dann zurück in den fröhlich melodiösen, postmodernen Jazz – und endet wieder dezent sperrig. Großartig wird das von den vier Briten exerziert, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Fast alle Bandmitglieder spielen auch in anderen, durchaus experimentelleren Formationen, aber für »Dice Factory« wollte man sich offenbar irgendwo zwischen Brad Mehldau, Charles Lloyd und womöglich gar noch Michel Petrucciani einnisten. Dass »Dice Factory« trotzdem wunderbar knackig klingt ist die ?berraschung dabei. Besonders für Jazzpuristen ein Leckerbissen.

Dice Factory