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Dort wo der Wind pfeift …: Soundart von Geir Jenssen und BJ Nilsen/Chris Watson

Geir Jenssen, besser bekannt unter seinem Pseudonym Biosphere, liefert auf vorliegender CD »Cho Oyu 8201m« ein akustisches Tagebuch seiner 45-tägigen Bergtour im Herbst 2001 auf den sechst höchsten Berg der Welt, den Cho Oyu im Himalaja-Gebiet. Die meisten der zwölf Tracks sind nur minimal editierte, mit Minidisc-Rekorder aufgenommene Field Recordings, die Jenssen auf dem Weg von Katmandu zum Basecamp, von dort zum Gipfel und zurück aufgenommen hatte. Auf dieser CD werden einige Aspekte, für dich ich Biosphere so schätze, höchst evident: Ein Konzept, das sich mit natürlichen Extremsituationen beschäftigt, ein sehr persönlicher Zugang und informative Dokumentation rund um die Entstehungsgeschichte der einzelnen Tracks — das reicht von Kartenmaterial über Gehrouten bis zu sagenhaften Fotos und ausführlichen Tagebucheintragungen im Booklet. Natürlich ganz stolz ist im Tourbericht vermerkt: »oxygen not used«. In Track 12 schließlich hören wir, wie der Wind auf 8201m rauscht, der Gipfel ist erreicht. Noch dazu ist das alles formschön verpackt. »Cho Oyu« ist bestens geeignet für alpinistisches Trockentraining aus einer der wahrscheinlich unwirtlichsten und zugleich schönsten Gegenden der Welt. Dazu gibt’s auch eine fein gestaltete URL. Auch auf »Storm« heißt es sich ebenfalls warm anziehen. Die Klangforscher Chris Watson (Cabaret Voltaire) und BJ Nilsen (Hazard) nahmen zwischen 2000 und 2005 atmosphärische Anomalien auf, die sich entlang der Nordsee und der Baltikumküste gebildet hatten. Spezialisiert auf Field Recordings, kartografierten Watson von England und Nilsen von Schweden aus die Küstengebiete und nahmen Stürme, Gewitter, Wellengänge und sonstige ungestüme Wetterzustände auf, die in jener Zeit gehäuft auftraten. Zwei Solostücke und eine Zusammenarbeit sind auf »Storm« dokumentiert. Bei entsprechender Lautstärke bekommt man eine gute Ahnung von der Kraft der Urgewalten, die über den Zuhörer hereinstürzen, der Wind lässt die Seegrotte von Cromarty in den Highlands singen, die heftigen Gezeiten in Firth of Forth in Nordschottland können klamm machen, Regen, See- und Gletscherwinde ziehen auf, man kann erahnen, welch mächtige »PA« bei einem Sturm über Öland und Gotland von der Natur aufgedreht wird. Beide CDs entwerfen so einen Audio Guide von Gegenden und Zuständen, die ehrfurchtgebietend, gleichzeitig höchst »musikalisch« sind.

Geir Jenssen, besser bekannt unter seinem Pseudonym Biosphere, liefert auf vorliegender CD »Cho Oyu 8201m« ein akustisches Tagebuch seiner 45-tägigen Bergtour im Herbst 2001 auf den sechst höchsten Berg der Welt, den Cho Oyu im Himalaja-Gebiet. Die meisten der zwölf Tracks sind nur minimal editierte, mit Minidisc-Rekorder aufgenommene Field Recordings, die Jenssen auf dem Weg von Katmandu zum Basecamp, von dort zum Gipfel und zurück aufgenommen hatte. Auf dieser CD werden einige Aspekte, für dich ich Biosphere so schätze, höchst evident: Ein Konzept, das sich mit natürlichen Extremsituationen beschäftigt, ein sehr persönlicher Zugang und informative Dokumentation rund um die Entstehungsgeschichte der einzelnen Tracks — das reicht von Kartenmaterial über Gehrouten bis zu sagenhaften Fotos und ausführlichen Tagebucheintragungen im Booklet. Natürlich ganz stolz ist im Tourbericht vermerkt: »oxygen not used«. In Track 12 schließlich hören wir, wie der Wind auf 8201m rauscht, der Gipfel ist erreicht. Noch dazu ist das alles formschön verpackt. »Cho Oyu« ist bestens geeignet für alpinistisches Trockentraining aus einer der wahrscheinlich unwirtlichsten und zugleich schönsten Gegenden der Welt. Dazu gibt’s auch eine fein gestaltete URL.

Auch auf »Storm« heißt es sich ebenfalls warm anziehen. Die Klangforscher Chris Watson (Cabaret Voltaire) und BJ Nilsen (Hazard) nahmen zwischen 2000 und 2005 atmosphärische Anomalien auf, die sich entlang der Nordsee und der Baltikumküste gebildet hatten. Spezialisiert auf Field Recordings, kartografierten Watson von England und Nilsen von Schweden aus die Küstengebiete und nahmen Stürme, Gewitter, Wellengänge und sonstige ungestüme Wetterzustände auf, die in jener Zeit gehäuft auftraten. Zwei Solostücke und eine Zusammenarbeit sind auf »Storm« dokumentiert. Bei entsprechender Lautstärke bekommt man eine gute Ahnung von der Kraft der Urgewalten, die über den Zuhörer hereinstürzen, der Wind lässt die Seegrotte von Cromarty in den Highlands singen, die heftigen Gezeiten in Firth of Forth in Nordschottland können klamm machen, Regen, See- und Gletscherwinde ziehen auf, man kann erahnen, welch mächtige »PA« bei einem Sturm über Öland und Gotland von der Natur aufgedreht wird.

Beide CDs entwerfen so einen Audio Guide von Gegenden und Zuständen, die ehrfurchtgebietend, gleichzeitig höchst »musikalisch« sind.

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