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Mit welchem Marclay soll ich mich da auseinandersetzen? Seine Antwort wäre sicherlich: »Mit dem gleichen Einzigen.« Mir kommt jedoch vor, dass seine visuellen und konzeptuellen Ambitionen jüngst immer mehr an Gewicht gewinnen. Das Szenario: Vier TurntablistInnen, Toshio Kajiwara, DJ Olive, Marina Rosenfeld, Erik M. und Marclay selbst bilden sieben Trios. Die Herkunftsstädte ergeben die Namen der jeweiligen Konstellationen. (Pittsburgh, New York, Detroit … oder Paris). Die Musik ist ziemlich abstrakt aber dennoch präzise. Eine Collage der Sinne eröffnet sich. Jedes Bit ist, wenn Sie so wollen, eine eigene Szene, ein Bild oder eine Anspielung. Schwer beeindruckend finde ich wie sehr Marclay die Mitwirkenden dazu bewegt sich in seinem Stil und Universum einzufügen. Faszinierend ist weiters, dass dies Album verschiedenste Zielgruppen ansprechen könnte. Kunstschüler, Musikstudenten, Freunde oder gar Ihren Eltern könnte das Album wirklich gefallen. Doch eine seltsame Erfahrung erinnert mich an alte Fragen: Ich erkannte eine Passage aus einem älteren Soloalbum von mir. Spannend mit welchen Originalen und Materialquellen Turntablisten so arbeiten und wie bzw. ob sie dies dokumentieren. Martin Tetreault erarbeitet sich zum Beispiel eigene Texturen und Material CDs. Bei Marclay dürften sich diese Fragen oft stellen. Die Antworten finden sich in seinen visuellen Ausstellungen.

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