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Various Artists

Creative Sources Recordings (Portugal)

Zeitgenössische Improvisation und Experimentelles aus Portugal. In anderen Worten: drei Veröffentlichungen, davon die erste ein Gitarrensolo (da kann ich mitreden) von Pedro Chambel mit dem Titel »Anamnesis«. Zum im klassischen Stil gespielten Instrument gesellt sich ein penetrant eingesetztes Multi-Effektgerät, das den natürlichen Sound der Gitarre ausdünnt und diese klingen lässt, als wäre sie direkt ins Mischpult gespielt, was dem gesamten Stück einen hohlen, leblosen Klang beschert. Dazu gibt es nicht viel zu sagen, aber unter Umständen müsste man die CD mindestens dreimal hören. Die beiden anderen Aufnahmen, »23 Exposures« und »Ficta«, sind interessanter und lassen ein feines Gespür für Weite und Raum erkennen. Improvisierte zeitgenössische Musik, wie sie von verschiedenen Leuten in Europa – etwa Burkhard Beins, Xavier Charles oder Werner Dafeldecker – gemacht wird und die sich durch die Instrumentierung (Violine, Percussion, Sopransaxophon, präpariertes Klavier) auch in die Kategorie »ernst« einordnen ließe. Hier passt alles, und bereits nach zwanzig Sekunden weiß man, wie es enden wird (und auch tatsächlich endet). Und obwohl das Spiel perfekt ist, weil alles klar definiert ist, weiß ich einfach nicht mehr, was über solche Produktionen noch zu sagen wäre. Vielleicht sollte man sie als »Etüden« durchgehen lassen, vielleicht dienen sie der »Rekreation«, wer weiß das schon? Eine Sache gibt mir jedoch zu denken: Viele dieser Aufnahmen sind im »Post«-Kontext verankert – Post-Moderne, Post-Avantgarde, Post-60er und – 70er zeitgenössische Musik -, und da sollten bei uns die Alarmglocken schrillen. Revival oder Konservativismus?

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