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Animal Collective

»Isn’t it now?«

Domino Records

Die aus Baltimore stammende Band Animal Collective veröffentlicht mit »Isn’t it now?« ihr zwölftes Studioalbum und zeigt sich darauf gewohnt experimentell und konventionslos mit viel Freiheit und Platz. Dabei unterstützt sie der begabte Produzent Russell Elevado, unter anderem bekannt durch seine Arbeit mit Kamasi Washington oder D’Angelo. Spannende Einflüsse sind auf diesem Release renaissanceartige, verspielte und fröhliche Melodien, wie man sie in moderne Musik umgesetzt von den Fleet Foxes kennt, ebenso erinnert die Musik im Soundprofil häufig an die Beatles oder MGMT. Die erste Hälfte des Albums besticht vor allem mit ihren formlosen Songs, die teilweise sehr lange dauern, ohne dabei unnötig in die Länge gezogen zu sein. Beispielhaft ist das 22-minütige »Defeat«. Jeder Moment dieses Songs hat einen Sinn, verdient die ganze Zeit über Aufmerksamkeit. Der beste Track des Albums befindet sich ebenso in der ersten Hälfte und trägt den Titel »Magicians From Baltimore«. Im Kontrast zum restlichen Album wird hier zu Beginn eine düsterere Stimmung erzeugt, die sich im Laufe der fast zehn Minuten zu einem süßen Höhepunkt entwickelt, vor allem durch das Riff auf der Gitarre. Die zweite Hälfte ist etwas konventioneller mit üblicheren Songstrukturen und -längen. Gerade der Song »Stride Rite« könnte von den Fleet Foxes stammen, durch die Art des Gesangs und den psychedelischen Folk-Einschlag. Auch der Album-Closer ist besonders spannend: »King’s Walk« ist fast ein gesanglastiger Track, der an Kirchenmusik erinnert, ergänzt mit dezenten instrumentalen Akzenten. Animal Collective schaffen sich auf »Isn’t it now?« eine Spielwiese ohne Regeln und nutzen diese in ihrem konventionslosen Stil gut. Besonders beeindruckt das Schlagzeugspiel von Drummer Panda Bear, das den Sound der ganzen LP entscheidend prägt.

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