Im Falle von Incubus greift die Etikettierung »Nu Metal« mittlerweile völlig ins Leere. Zu sehr haben sich die hippiesken Kalifornier schon auf ihrem letzten Album »Morning View« (2001) von ihren Anfängen entfernt. Und auch in Folge haben sie emsig an einem eigenständigen Sound gefeilt, von dem ihr jüngstes Werk »a crow left of the murder« nun einen glanzvollen Eindruck gibt. Funk, Metal, Rock, Blues: Der Crossover aus schnellen und langsamen Passagen ist geblieben, allerdings werden die einzelnen Teile jetzt feiner miteinander verwoben und durch eine unüberhörbare Spielfreude veredelt. Wobei: Die ausgestellte Virtuosität der einzelnen Musiker lässt die Songs ab und an etwas forciert erscheinen. Nichts desto trotz hat die erste Single »Megalomaniac« das Zeug zum Klassiker. Auch wenn »a crow left of the murder« als Hit-Lieferant darüber hinaus nicht viel hergibt, so werden hoffentlich nicht nur zukünftige Incubus-Rezipienten die stilistische Geschlossenheit dieses Albums als dessen eigentliche Qualität erkennen.

Incubus
»a crow left of the murder«
Epic/Immortal
