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Various Artists

»Sons Of Rogues Gallery II«

Anti

Die Idee soll Johnny Depp während der Aufnahmen zu »Pirates Of The Caribbean« gekommen sein, da ist man ja über weite Strecken total unterbeschäftigt. Regisseur Gore Verbinski soll gleich drauf angesprungen sein, ein Album zu Thema Piraten- und Matrosenlieder zu machen. Also Projektkoordinator wurde Compilation-Kapazunder Hal Willner aufs Schiff geholt, ANTI setzte sich freudig ans Label-Ruder. »Rogue’s Gallery- Pirate Ballads, Sea Songs And Chanteys« erschien 2006 mit jeder Menge großer Namen und einem Ûberschuss an Aufnahmen, die jetzt (auch) in »Sons Of Rogues Gallery II« eingeflossen sind. Der kurzweilige Reigen der 36 deftigen, maritimen Stücke wird vom alten Schiffbrüchigen und Schrecken aller Dentisten, Shane MacGowan (von Depp begleitet) mit »Leaving Of Liverpool« krächzend eröffnet, Robin Hitchcock kontert mit »Sams Gone Away« würdig. Weiters an Bord des rustikalen Kreuzers sind Tom Waits im Duett mit Keith Richards, Johnny Depp & Patti Smith, Marc Almond, Iggy Pop in zwei Kooperationen, Michael Stipe mit Busenfreundin Courtney Love, und der unvermeidliche Nick Cave. Und das sind nur die geläufigsten Namen, neben den vielen üblichen verdächtigen Passagieren des Koppelungen-Segelschiffs. Eher unerwartet ist die Präsenz von Michael Gira mit einem traditionellen Arrangement von »Whiskey Johnny«. Der Beitrag des gar nicht übel singenden Schauspielers Tim Robbins (»Marianne«) unterstützt von Matthew Sweet und Bangles-Stimme Susanna Hoffs war zu erwarten, immerhin hat Robbins 2011 ein ganzes Album mit der Rogues Gallery Band veröffentlicht. Willner, Depp und Verbinsky sind viel zu ausgebuffte Profis um sich in der Auswahl grobe Schnitzer zu leisten. Damit fügt »Sons Of Rogues Gallery II« der unüberschaubaren Menge an Zusammenstellungen eine weitere gediegene, vielleicht sogar zu gediegene, hinzu. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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