When The Dust Settles
Mandé-Jazz-Ensemble Balimaya Project

»When The Dust Settles«

New Soil/Jazz re:freshed/FUGA

Das hauptsächlich aus nigerianischen in London lebendenden Musikern bestehende Balimaya Project erweitert sich auf diesem zweiten Album zum Mandé-Jazz-Ensemble Balimaya Project. »When The Dust Settles« klingt dabei weniger nach Fela Kuti als vielmehr prachtvoll ausufernden Afro-Big-Band-Jazz-Arrangements, die in ihrer perkussiv entspannten Eleganz an die Rhythmussektion von Santana erinnern. Djembé-Spieler Yahael Camara Onono ist Bandleader, Arrangeur und Komponist und vereinigt so ein Ensemble, das die Ausstrahlung von afrikanischen Instrumenten wie Djembé und Kora gleichberechtigt neben Bläser, Rhythmussektion und Gitarre stellt. Einzig etwas zu jazzelnde Keyboardsounds nerven hin und wieder. Es versteht sich von selbst, dass sich die Gastvokalisten Steven Umoh aka Obongjayar (bekannt von Little Simz’ »Point and Kill«), Afronaut Zu und Fassara Sacko slick einfügen. In zwei Stücken wird der Tod von zwei Angehörigen (Bruder als UN-Soldat in »For Aziz«, erstes Kind in »Suley’s Ablution«) Ononos verarbeitet, doch wird auch das Leben zelebriert, etwa in »A Prayer For Our Parents«, das auf dem Kaniya-Soli-Rhythmus, der bei Initiationsriten gespielt wird, fußt. Trauer und Wut haben ebenso Platz wie das Beschwören von Brüderlichkeit und Freundschaft. Dem Mandé-Jazz-Ensemble Balimaya Project geht es auf »When The Dust Settles« ums Abtauchen in die Untiefen des Unbekannten/Unbewussten und die Erkenntnis, dass Scheitern zum Leben gehört, wobei die Vermählung von westafrikanischen Musiktraditionen mit jenen der teils sogar symphonisch klingenden Londoner Jazzwelt auf wundersame Weise gelingt. 

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