bouhalassa1.jpg

Empreintes Digitales

Viermal solides Soundmaterial zwischen Musique Concrète, Elektroakustik und Electronica: »[60]Project« des britischen Komponisten Mathew Adkins ist eine Zusammenstellung von Beiträgen von ganzen 60 Soundkünstlern (Mira Calix, ErikM, Dror Feiler, David Toop …), um den 60. Geburtstag der Schaeffer’schen Musique Concrète entsprechend zu würdigen. Diese Schnipsel wurden zu einem großen Ganzen zusammengefügt, eine spannende und recht unterhaltende Angelegenheit. Der aus Montréal stammende Ned Bouhalassa führt diese Ansätze auf »Gratte-cité« in den elektroakustischen DJ-Kontext: Fieldrecordings aus Städten werden so gelesen, dass der Sound der Stadt zu einer umfassenden, imaginären Vinylscheibe wird, auf die sich Bouhalassas sonische Perspektiven wie eine Plattennadel niedersenken. Dazu liefern Cello, Drums und Narration ein dichtes Geflecht an akustischen Stadtbildern. Mein persönlicher Favorit dieser Serie. »La face cachée«, die erste Solo-CD des britischen Komponisten David Berezan, entzieht sich dagegen einer bestimmten Verortung. Eine definitiv herausfordernde Platte mit jeder Menge guter Stimmungswendungen, aber etwas fehlt mir dabei. Nicht dass es zu glatt wäre, vielleicht so: Mir erschließen sich Berezans Intention und Handschrift nicht. Jacques Tremblays VÖ »Chroniques d’une seduction« schließlich könnte man als richtig »klassische« Elektroakustik bezeichnen. Ein Filmsoundtrack fürs Kopfkino zwischen einer Hommage an seine Espressomaschine, dem ohrenbetäubenden Rauschen der Großstadt und beinahe schwelgerischen Kartografien des urbanen Raums.

Viermal solides Soundmaterial zwischen Musique Concrète, Elektroakustik und Electronica: »[60]Project« des britischen Komponisten Mathew Adkins ist eine Zusammenstellung von Beiträgen von ganzen 60 Soundkünstlern (Mira Calix, ErikM, Dror Feiler, David Toop …), um den 60. Geburtstag der Schaeffer’schen Musique Concrète entsprechend zu würdigen. Diese Schnipsel wurden zu einem großen Ganzen zusammengefügt, eine spannende und recht unterhaltende Angelegenheit.

Der aus Montréal stammende Ned Bouhalassa führt diese Ansätze auf »Gratte-cité« in den elektroakustischen DJ-Kontext: Fieldrecordings aus Städten werden so gelesen, dass der Sound der Stadt zu einer umfassenden, imaginären Vinylscheibe wird, auf die sich Bouhalassas sonische Perspektiven wie eine Plattennadel niedersenken. Dazu liefern Cello, Drums und Narration ein dichtes Geflecht an akustischen Stadtbildern. Mein persönlicher Favorit dieser Serie.

»La face cachée«, die erste Solo-CD des britischen Komponisten David Berezan, entzieht sich dagegen einer bestimmten Verortung. Eine definitiv herausfordernde Platte mit jeder Menge guter Stimmungswendungen, aber etwas fehlt mir dabei. Nicht dass es zu glatt wäre, vielleicht so: Mir erschließen sich Berezans Intention und Handschrift nicht.

Jacques Tremblays VÖ »Chroniques d’une seduction« schließlich könnte man als richtig »klassische« Elektroakustik bezeichnen. Ein Filmsoundtrack fürs Kopfkino zwischen einer Hommage an seine Espressomaschine, dem ohrenbetäubenden Rauschen der Großstadt und beinahe schwelgerischen Kartografien des urbanen Raums.

favicon

Unterstütze uns mit deiner Spende

skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!

Ähnliche Beiträge

Nach oben scrollen