Musik aus Botswana – eine völlig neue, ungehörte Sache? Ja, aber nicht unbedingt. Denn wer Musik des südlichen Afrika kennt, für den werden die Lieder auf »I’m Not Here to Hunt Rabbits« nicht vollständig neu klingen. Simbabwe und Südafrika sind Nachbarländer Botswanas, und das meiste von dem, was auf dieser Compilation zu hören ist, scheint…
Von Mauretanien nach Äthiopien und Nigeria – afrikanische Musik auf der großen Weltbühne.
Paris heißt für mich jedes Mal auch Barbes. Das ist jener Stadtteil unweit vom Zentrum, der stark von nord- und schwarzafrikanischen Zuwanderern geprägt ist. Es ist kein besonders lauschiges Viertel – trotz Markt und guter, einfacher Küche. Und das Freitagsgebet der Hunderten von Moslems aller Herren Länder hier, zum Teil auf offener Straße, ist dem Front National ein Ärger. Weltmusik-Aficionados kommen hierher, um ihren aktuellen Bestand an kongolesischer, senegalesischer oder berberischer Musik aufzufrischen, soweit er noch auf Tonträgern erscheint.
feat. »Raw Sound of Burkina Faso«, »Luso Noir«, Wendo Kolosoy, Mamady Keita, Fatoumata Diawara ??
Foto: Wendo Kolosoy © unknown
»The Rough Guide to Afrobeat Revival« – als Doppel-CD im Package mit dem neuen Album von KOKOLO »More Consideration« (Lotus) – präsentiert eine breite Spanne von Interpretationen des Afrobeat, dessen Ahnherr der 1997 verstorbene Nigerianer Fela Kuti war. Neben zwei von seinen Söhnen, Femi und Seun, von denen Ersterer das Erbe des ?ber-Vaters eifersüchtig für…
Nach den Feiern zum fünfzehnjährigen Bestehen startet das Piranha-Label mit der vorliegenden Live-CD fulminant in die nächsten fünfzehn Jahre. Blechbläser aus dem Südosten Europas genießen ja spätestens seit Emir Kustoricas Film »Underground« – die Musik stammt vom Orchester Markovics – höchstes Ansehen. Dann verließ auch noch die Blasmusikkapelle Fanfare Ciocarlia die Hochzeitsfeste Rumäniens, tourte durch…
Das in Berlin ansässige Label Piranha bündelt auf dem Sampler »Swimming Among Sharks« seine besten Kräfte und gibt eine bunte Werkschau über die Musik, die in den ersten fünfzehn Jahren herausgebracht wurde: Das Spektrum reicht von Mahmoud Fadl über Frank London’s Klezmer Brass Allstars und den inzwischen berühmten Fanfare Ciocãrlia bis zu Stella Chiweshe aus…
Nach seinem hochgelobten Debütalbum »Vocal Deliria«, erscheint nun Gino Sitsons zweites Album »Song Zin’…«, auf dem der Sänger und Musikethnologe aus Kamerun seinen afrikanischen Wurzeln folgt: Die meisten der sechzehn Stücke singt er in Medumba, einer der vielen Sprachen Westafrikas. Der Titel bedeutet soviel wie »Wanderndes Lied« und ist Programm, denn Sitson verbrachte sein Leben…
Musik aus Ägypten, wenn man von Staatsgrenzen ausgeht. Musik vom Nabel der Welt, wenn man etwas mystisch, aber nicht ganz unrichtig argumentiert. Diese Musik jedenfalls kann man in den Metropolen Kairo und Alexandria nicht so einfach kaufen. Es ist Musik von einer im Nasser-Sozialismus begrabenen Kultur, vom tiefen Grund des Assuan-Staudamms, die sich aber mit…
Das La Danza Apocalypsa Balcanica Orchest (clarinet, acc, double b, dr, acoustic g) führt schon im Namen, dass es am Rande des Abgrundes, der immer noch Jugoslawien heißt, musiziert. Die Katastrophe (am Innencover: die von NATO-Bombern zerstörte Donaubrücke in Novi Sad) ist zwar vorbei, doch klingt glaubhaft nach, dass die Bewohner der Vojvodina lieber noch…
»First they took Berlin, then Manhattan, then Bucharest.« Südosteuropa-Kennerin Grit Friedrich wandelt zu recht das Leonard-Cohen-Zitat ab. »The Gypsy Horns From The Mountains Beyond« (so der CD-Untertitel) sind schon dermaßen bekannt, dass sich allerlei Umwegrentabilität ergibt. Auch für Rumänien selbst ist die hart an der Grenze zu Moldawien lebende Fanfare, so sie nicht schon wieder…
»Black Egypt is alive kicking and REAL«, steht auf dem Cover. Ein neues Album vom über 70-jährigen Ali Hassan Kuban, dessen letzterer Namensteil schon auf seine gelegentliche Vorliebe für die Beimengung lateinischer Rhythmen hindeutet. Nun, sehr kubanisches oder Latin ist dieses Album nicht geworden; im Wesentlichen orientiert es sich an den Wurzeln seiner oberägyptischen Herkunft…
Ich hatte mich schon gefragt, warum Bill Laswell noch nicht Hand an Umm Kalthums (gest. ’75) Werk gelegt hat. Nun, was nicht ist, kann ja noch werden. Inzwischen hat der ägypisch-nubische Musiker und Bandleader Mahmoud Fadl einige Lieder der bis heute dominierenden Sängerin der arabischen Welt mit einem Orchester neu eingespielt, um gutes Ausgangsmaterial für…