Anna Bikont, Journalistin der »Gazeta Wyborcza«, hat eine umfassende Rekonstruktion der erschütternden Gräueltaten an jüdischen Nachbarn in Wąsosz, Radziłów und Jedwabne im Juli 1941 verfasst. Auf 700 Seiten fungiert »Wir aus Jedwabne« darüber hinaus als Bestandsaufnahme des polnischen Antisemitismus.
Seit einigen Jahren macht der Online-Zusammenschluss der »Incels« von sich reden. Hier treffen sexuelle Frustration, männliches Anspruchsdenken und Misogynie aufeinander und vernetzen sich mit Folgen sowohl in der digitalen als auch der »realen« Welt. Veronika Krachers Buch widmet sich dem Phänomen.
Gesellschaftliche Veränderung werde durch die Faschisten unausweichlich mit dem Tod verknüpft. Das sah Max Horkheimer bereits 1941/42 in »Vernunft und Selbsterhaltung« so. Horkheimer, der Professor in Frankfurt am Main war und als kunstliebender Dandy galt, traf damit einen Kern des Faschismus.
Salmen Gradowskis Aufzeichnungen als Kapo in Auschwitz sind ein beklemmendes Dokument des Widerstands und des Versuchs, wider das Böse die Menschenwürde zu bewahren.
Deutscher Gangsta-Rap ist bekanntlich ein ästhetisch zuweilen zweifelhaftes Vergnügen. Dass sich hinter ihm auch ein offenes Bekenntnis zu neoliberaler Ideologie verbirgt, hat der Autor Tobias Ernsing aufgezeigt. Ein Überblick über neuere und ältere Gangster-Analysen.
Sacha Baron Cohen zerlegt in seiner Anti-Defamation-League-Rede Facebook und Co. Die Kritik an dem Social Media Giganten ist deswegen so überzeugend, weil Cohen sie aus den Erfahrungen seiner eigenen Comedy begründen kann.
Der Berliner Rapper Ben Salomo war jahrelang verantwortlich für die wichtigste deutsche Institution des Battle Rap, »RAM« (»Rap am Mittwoch«), bis er die Sache aufgrund ständiger antisemitischer Anfeindungen schmiss und sich anderweitig betätigte. Ein Interview über Antisemitismus und Aufklärung.
Wenn Antifaschist*innen mit aller Macht und meist aus eigener Tasche bezahlt gegen Rassismus, Antisemitismus, Xenophobie usw. vorgehen, werden sie nicht selten selbst zu Täter*innen gemacht. So auch bei den kürzlich gecancelten Konzerten der Bands Mgła und Deus Mortem. Ein kurzer Kommentar.