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Vert

Small Pieces Loosely Joined

sonig

Wie ich einmal gesagt habe, macht das Sonig-Label weit mehr, als nur CDs zu veröffentlichen, und Vert bestätigt das: Hier ist man nicht auf jene schon so abgedroschene Ästhetik aus, mit der man elektronische Musik wöchentlich serviert bekommt, sondern verfolgt einen recht ungewöhnlichen Weg introspektiven Schaffens. Ich hab mich immer schon gefragt, ob im Bereich Electronica Produzenten genauso schalten und walten können wie in der Popmusik. Wie beschreibe ich nun dieses Album, das sich inmitten eines endlosen Katalogs von Produktionen findet, die aus immer klugen, aufgeweckten und hellen Köpfen stammen? Also, es ist insofern sehr cinematographisch, als jeder Ton seinen Platz innerhalb einer größeren Sequenz hat, die wiederum in andere eingefügt oder hineingeschnitten wird, und es auch Brüche aufweist und Überraschungen bereithält. Es ist weiters sehr »melodisch«, bewegt sich jedoch nie auf der stupiden New-age-ambient-Teenage-Linie, die das Genre beherrscht (Wir Sind Roboter auf MP3). Sollen wir uns mit »Authors‘ albums« oder »Artist Series« oder gar »Musik für die Augen, Gehirne und Füße« behelfen? Die Leute von Sonig beseitigen die letzten Zweifel: Elektronik ist der Stift, Musik-Sprache-Film sind die Geschichten. Ich möchte Vert nirgendwo einordnen. Sein Album hat weit mehr verdient als eine Saison in einer Abteilung. »Small Pieces Loosely Joined« ist eine wirklich zeitgemäßes Werk aus Inspirationen, Bildern und Sounds, ein eigenes Genre. File under Sonig.

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