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Kmet

»Shoot Me«

Konkord

Die erste Begegnung mit einem Album geschieht in den meisten Fällen über dessen Cover. Ganz ehrlich: macht sich Florian Kmet also keine Sorgen über seine Absatzzahlen, oder rechnet er mit Mitleidskäufen? Auf »Shoot Me« sehen wir ihn, wie er in wei&szliger Kleidung vor wei&szligem Hintergrund eine übergro&szlige Kaugummiblase bläst. Bei Robert Redford im Film »The Candidate« kam das irgendwie lässiger rüber. Oder hält Kmet etwa doch nur einen gro&szligen Luftballon in Händen? In jedem Fall, kein glücklicher Anfang. Freilich, was zählt ist die Musik, und damit braucht KMET (so sein Name als Solokünstler, wenn er nicht gerade mit Trio Exklusiv oder Lokai Musik macht) nicht hinter dem Berg zu halten. Der mit einer überaus schönen Stimme gesegnete Wiener hat schlie&szliglich wirklich gute Songs am Start. Von der gro&szligen Klammer Pop umrahmt, gibt er sich auf »Leave« beschwingt, auf »This Time« verschroben und veredelt »First Half« gar durch ein Gitarrensolo. Immer wieder huschen dazwischen skizzenhafte Zweiminüter wie »Fender Delayed« vorbei. Letztlich kann man anhand von Songs wie »Driver« KMETs Arbeitsweise veranschaulichen: Hier will einer, der den ganz gro&szligen Popsong kann, einfach mal nur spielen, wie es etwa Paul McCartney in den frühen 70ern so herrlich vorexerziert hat. Damit ist aber auch schon das Manko des Albums angeschnitten: McCartney verzauberte nämlich jedes seiner Werke zumindest durch diesen einen, alles überragenden Song. Den gibt es auf »Shoot Me« leider nicht. Dafür eine gutgelaunte Pop-Stöberkiste, die einem noch so manchen Sonntag versü&szligen wird.

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