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Various Artists

»Boombox 1 – Early Independent HipHop, Electro And Disco Rap 1979-82«

Soul Jazz Records

»Boombox« kompiliert, wie der Titel besagt, frühen HipHop und Rap zwischen »Rockers Delight« (1979) und »The Message« (1982) von The Sugar Hill Gang, zwei Songs, deren Messages unterschiedlicher nicht sein könnten, und die eine (kurze, aber umso nachhaltigere) Epoche umspannen, die man definitiv als »Old Skool« bezeichnen kann. Es waren knappe drei Jahre, als sich zwei Genres etablierten, die später nicht mehr so eindeutig voneinander abzugrenzen waren. Label-Chef Stuart Baker, der sowohl die Auswahl traf als auch die Liner Notes des wie immer informativen und gut illustrierten Booklets schrieb, recherchiert in einem längeren Essay die Entwicklungslinien von Funk, Disco und Boogie zu Electro und HipHop bzw. Rap, was etwas von Sisyphusarbeit an sich hat, weil die Begriffe HipHop und Rap immer recht volatil verwendet wurden und werden. Er benennt die Protagonisten jener Anfangszeit, die kleinen Labels bzw. ihre Chef, die, wie immer, den Majors um mehr als eine Nasenlänge voraus waren. Die Soundtracks wurden zumeist von Studio-Routiniers eingespielt und basierten häufig auf bereits bewährten Disco-Songs. Darüber rappten Leute wie Spoonie Gee, um einen der bekannteren Namen zu nennen, Sweet G, Bramsam, Mistafide oder Count Coolout. Die Mehrzahl der hier kompilierten Acts, haben, soweit das recherchierbar ist, sehr wenig auf Vinyl hinterlassen. Gemeinsam ist ihnen ein unglaublich straighter, entspannter und flotter Chatter Style, wie es ihn später nicht mehr geben sollte. Es herrscht eine ungeheuer frische und positive Aufbruchsstimmung, und man könnte darüber nachdenken, ob es so etwas danach nochmals gab. Dieser erste Teil von Boombox schließt dort Genre-übergreifend an, wo die früheren Soul-Jazz-Compilations »A Fine Selection of Independent Disco, Modern Soul And Boogie« (die Jahre 1976 bis 1982) aufgehört haben.

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