Irgendwann einmal sollte skug die legendäre Geschichte des Produzenten Eddie Barclay erzählen: Wie er von Dizzy Gillespie erfuhr, dass der junge Quincy Jones in Paris war, um bei Mademoiselle Nadia Boulanger Komposition zu studieren, und er ihn als Haus-Arrangeur engagierte. Er war auch klug genug, Boris Vian Texte schreiben zu lassen, mit Bruno Coquatrix (dem Promoter des »Olympia«) zusammen zu arbeiten und noch ein weiteres junges Talent unter Vertrag zu nehmen: Monsieur Henri Salvador. Im Alter von 83 Jahren hat sich dieser zu einem seiner besten Alben verpflichtet. In Frankreich gelangte es durch Mundpropaganda innerhalb von 6 Monaten an die Spitze der Charts – die großen Firmen waren zunächst nicht interessiert. Inzwischen hat Salvador hat viele Fans, seine Discographie ist umfangreich: Tausende Lieder hat er gespielt, gesungen oder geschrieben (»Syracuse«, »Dans mon île«, »Une chanson douce«, »Juanita Banana« und französische Adaptationen von Count-Basie-Stücken). Hits, Filme, Auftritte auf der ganzen Welt mit dem Ray Ventura Orchestra in den 40er Jahren, Schallplatten und TV-Programme für Kinder (in den 70ern Walt-Disney-Produktionen), sagenhafte Begegnungen (Django Reinhardt, Mistinguett, Michel Legrand, Orson Welles, Tom Jobim, Lionel Hampton, Nino Manfredi, Jacques Brel, Sérgio Mendes, Charles Aznavour etc.). Einige Leute behaupten sogar, er habe den Bossa Nova noch vor den Brasilianern erfunden, Caetano Veloso jedenfalls hat ihn oft gecovert. Auf der vorleigenden CD wirken nur zwei Gäste mit: Françoise Hardy und Toots Thielemans. Es gibt es weiteres wunderbares Album Salvadors mit Aufnahmen aus den Jahren 1942-48 gibt, »Maladie d’amour« (frémeaux & associés), und dass er vor ein paar Monaten wieder geheiratet hat, zum zweiten Mal. Herzlichen Glückwunsch!
Henri Salvador
Chambre avec vue
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