Nach der Zusammenarbeit mit Billy Bragg – man interpretierte miteinander Lieder und Texte von Woody Guthrie – erscheint mit einiger Verspätung Wilcos Yankee Hotel Foxtrott. Nachdem die Major-Plattenfirma der Band nicht zum fertigen Produkt stehen wollte, gab es Zank und letztlich die Lösung, bei einem Sublabel des Majors zu erscheinen! Nun, es hat sich gelohnt darauf zu warten: Selten hat man in letzter Zeit derart differenzierte Songs gehört, einfach auf den ersten Blick und doch filigran und so raffiniert gebaut, dass dahinter schlicht das Universum steht!
Sänger und Mastermind Jeff Tweedy hat sich mit dieser Arbeit – die Texte stammen alle von ihm, die Musik entspringt der Zusammenarbeit mit Wilco-Mann Jay Bennett – entgültig in die Reihe der besten Songwriter gestellt.
Oft wurde bereits ob der Zeile »Tall buildings shake, voices escape, singing sad sad songs« (»Jesus, etc.«) über die prophetische Kraft von Tweedy nachgedacht – mit den großen Gebäuden könnten ja auch die Türme des World Trade Centers gemeint sein. Sei’s drum: »Yankee Hotel Foxtrott« ist ein großartiges Album. Einwände gegen seine Veröffentlichung kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen.
Wilco
Yankee Hotel Foxtrott
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