Placeholder_Rezensionen
Songs: Ohia

The Magnolia Electric Co

Secretly Canadian/Cargo

Also witzig ist das ja nicht, aber schon lustig. Songs: Ohia veröffentlichen ihr siebtes Album (tour only-recordings und zahlreiche Eps nicht mitgerechnet) und wer nach dem letztjährigen »Didn’t It Rain« schon gedacht hat, Jason Molina lässt sich endgültig in dem Tal nieder, das Will Oldham so schön bestellt, der wird jetzt schon schauen, auch wenn das nicht witzig ist. Aber schon lustig. Weil Songs: Ohia haben ja immer so geklungen, als ob sie zuerst mal ein ganzes beachtliches Alterswerk einspielen wollten, damit man sich später mal wenigstens darum nicht kümmern muss. Und hätte ja seinen Vorteil, weil Alterswerk später mal immer sehr schwer und so ein tolles Alterswerk wie das von Songs: Ohias ersten acht Alben, das hat fast niemand. Sag ich mal. Und letztes Jahr eben »Didn’t It Rain«, so wenig Band und so viel Jason Molina war nie (by the way: ganz tolle Platte), dann das Live-Album »Mi sei apparso come un fantasma« und schließlich die EP gemeinsam mit Will Oldham und Alasdair Roberts (of Appendix Out-fame) als Amalgameted Sons Of Rest, wo die drei klangen, als wären sie bei der Geburt getrennte Drillinge. Und jetzt »The Magnolia Electric Co«. Witzig ist das wieder nicht, aber lustig schon, denn so uplifting waren Songs: Ohia noch nie, so viel Band auch noch nie. Molina hat zwar wieder alle Songs geschrieben, lässt aber zwei der Nummern von Bandmitgliedern singen, wie überhaupt Jenny Benfords Gesangs-Beiträge immer gewichtiger werden. Die Band ist mittlerweile auf 10 Musiker angewachsen, nahezu schon Lambchop-Dimensionen und im Vergleich zu den Vorgänger-Alben ist »The Magnolia Electric Co« ein richtig fröhliches Ding, wobei: witzig ist das noch lange nicht. Produziert hat übrigens Steve Albini, und, auch wieder lustig, Molinas bislang sehr zentrales Gitarrenspiel, das geradezu Albini gerufen hat, ist dieses Mal gar nicht so zentral. Songs: Ohia jedenfalls spielen, da man das würdige Alterswerk jetzt erledigt hat, munterer drauf los als je zuvor und legen ein großartiges Album vor, das ich gerne zu ihren besten zählen möchte. Und das heißt was, bei der Menge an überzeugenden Alben.

favicon

Unterstütze uns mit deiner Spende

skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!

Nach oben scrollen