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Brunborg / Huke / Vågan / Nergaard / Nilssen

»Scent of Soil«

Hubro Music

Kommt mir doch nicht damit! Das ist kein Jazz! Bestenfalls das, was man irgendwann in den 1980ern bei Sade Adu, Working Week oder Joe Jackson gerne darunter verstanden hätte. Was soll darum dieser inexistente Bandname? Hat einer der Musiker Angst, zu kurz zu kommen? Im Ernst, diese CD lebt und fällt mit der wunderschön unterkühlten Karin-Krog-Stimme der Sängerin Kirsti Huke. (Zu der zwei gerade noch nicht sexistische Bemerkungen erlaubt sein müssen: a) Was für ein Name! b) Was für ein bezaubernd unspektakuläres Aussehen!) Zurück zu Sade Adu oder noch besser: Working Week. Dieser popige-harmlose Jazz ist ein brauchbarer Anhaltspunkt für ältere HörerInnen, aber er muss mit reichlich frostig-folkigen Elementen zugefroren werden. Was manche Stücke fast zu glatt und unterkühlt werden lässt, aber dafür kommt es umso überraschender, wenn das Saxophon (Tore Brunborg) dann doch warm und füllig aus diesem Eismeerjazzfolk hervorbricht. An diesen Stellen macht »Scent of Soil« richtig Spa&szlig und man könnte glatt von einer glorreichen Zukunft des Jazz träumen. Eine Zukunft, die ganz in den Händen herzenskalt verträumter Jazzdiven liegt, die um sich eine Armee hoffnungslos verliebter Solisten scharen, die ihrerseits wieder endlose Armeen von Fans und Groupies ins verwaiste Jazzland schleppen. Dort träumt man dann von einer neuen Herzlichkeit im Jazz und wird sich stets an Kirsti Huke als Eispionierin erinnern. Sehr feine, sehr hörenswerte CD.

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