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Mono

One step more and you die

Rykodisc

Man muss von ein paar Dingen absehen. Vom blöden Albumtitel mal sicher. Auch davon, dass Mono dem Rad keine neue Aufgabe zuweisen, indem sie den Haken an ihm gefunden haben. Aber wenn man dann von ein paar Dingen abgesehen hat, kann man das schon klasse finden, was die vier Japaner auf ihrem Zweitling anstellen. Instrumentale Nummern in der Tradition von Mogwai oder, etwas ferner, Godspeed! You Black Emperor. Epische Titel von bis zu 15 Minuten Länge, in welchen sich Schlagzeuger und Saiteninstrumente austoben dürfen, werden von Miniaturen gekreuzt, White Noise trifft auf die kleinen leisen Zwischentöne. Mono setzen sehr auf das Laut-Leise-Spiel und live soll das alles ja ein apokalypsenahes Spektakel sein, habe ich mir sagen lassen, wozu auch die Aussage von Gitarrist Takaakira Goto passt: »When the audience gets smaller, we get more violent, we try to kill them by sounds.“ Auf der Platte aber gehen sie viel behutsamer mit ihren Songs und dem Publikum um, bauen mit subtilen Tönen, die schon mal von Rauschen und Knarzem umrandet werden, den Spannungsbogen auf, um die Nummer in eine Gitarrenwand laufen zu lassen, langsamen Schrittes in die Stille zurückzukehren und ganz behutsam zu verstummen.

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