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Vert

Nine Types of Ambiguity

sonig

Adam Vert stellt sich die Frage: Noise und Clicks. Alles schön und gut, aber was dann? Als Mouse-On-Mars-Mitstreiter ist Vert vertraut mit Dekonstruktionen gängiger Muster. Das alleine wäre aber noch kein genügendes Ruhmesblatt. Viel mehr geht es massiv darum, den reziproken Schritt zu machen. Das hat nichts damit zu tun, »Melodie wieder zurückzubringen«, sondern ist der Versuch, Gebrochenes wieder der Peristaltik zuzuführen. Und da ist jedes Mittel recht: Platten-Scratches, verstauchte Rhythmus-Patterns, Anflüge von Beinahe-Jazz und Fast-Popnummer. Es geht sich immer gerade nicht aus, sondern hinterlässt den Beigeschmack, dass da irgendwas aus dem Lot ist; man weiss nur nicht wirklich, was. Der Verwirrung nächster konsequenter Schritt. Wie es treffend im Info heisst: »Rauh wie Sandpapier, hart wie Algebra«. Ein »Anything Goes« liegt hier genauso nahe wie das elektrifizierte Mega-Rauchgerät zum soundtüftlerischen Nachmittags-Knöpfedreh: Es ist beides und keines. Genau diese Ambiguität macht diese Scheibe aus.

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Text
Heinrich Deisl

Veröffentlichung
12.07.2001

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