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Kinetical & P.tah

»Lift«

Duzz Down San

Beim zweiten gemeinsamen Album von Kinetical & P.tah legt der Titel gleich einmal vor: »Lift« ist schlau gewählt, funktioniert sowohl in Deutsch als auch in Englisch, macht sich dabei aber in unterschiedliche Richtungen auf. Ausgehend von ihrem Debüt »Ghost«, das 2018 erschienen ist, haben die beiden Rapper ihr Konzept konsequent weiterentwickelt: zweisprachiger Grime, der keinen internationalen Vergleich zu scheuen braucht. Die Beats sind sowieso über jeden Zweifel erhaben, kommen aus Bristol, Prag und Wien und klingen so, wie es sich aktuell gehört – also recht Gangster. Kinetical & P.tah kennen jedoch den feinen Unterschied zwischen Übertreibung und Angeberei. Letzteres haben ihre Texte auch nicht nötig, denn sie glänzen durch Wortwitz und scheuen auch vor deutlichen Statements nicht zurück. Man merkt dem Album an, dass sich das Duo musikalisch im Sound von »Lift« gefunden hat. Mag sein, dass »A. K. N. F. ft Wolfie F.« oder »Temprament« auffälliger sind als andere Tracks oder »Calm« die Melancholie der Vorstadt besonders gut einfängt; den stärksten Moment des Albums findet man jedoch bei »No Break«, einem Stück, das »die großen Bretter« für einen Moment beiseitelegt und vom Durchhalten und Weitermachen erzählt: »Ich schreib’ meine Rhymes in der Zeit, die ich hab’ / keinen Plan, was ich sonst tät’ / Bleibe daheim und ich feile daran, bis ein leiwander Song steht«. Das Resultat ist ein sehr leiwandes Album.

Home / Rezensionen

Text
Chris Hessle

Veröffentlichung
15.11.2020

Schlagwörter


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