Rock’n’Roll ist ein alte Geschichte. Led Zeppelin, Rolling Stones, The Kinks usw. – inzwischen ist dem Aufmischen der Gesellschaft – und der Musik – der Weg ins Kommerzradio gewiesen worden. Gemütliche Altherrentuntenhaftigkeit. Mehr als 30 Jahre nach »Easy Rider« tauchen The Vines aus Australien am Horizont auf und geben mit ihrem Debütalbum sozusagen einen Überblick über die Geschichte des Rock’n’Roll. »I left my home, yeah, yeah« (»Homesick«). Ja, da gibt es die kratzige Schrubbgitarre und das Wumm-Zack-Schlagzeug. Alles wie gehabt und daher gelungen, weil sich dieses Genre gar nicht weiter entwickeln muss bzw. sich in der beständigen Variation weiterentwickelt.
Der New Musical Express lobte die »perfekte Synthese aus Beatles und Nirvana«, aber sind die heute überhaupt noch eine Referenz? Schließlich nimmt zumindest jede dritte Band, die sich Gitarren umschnallt, Bezug auf eine dieser »großen« Bands, weil es gar nicht anders geht.
The Vines – das ist hiermit eine Prophezeiung – werden sich ihren Platz in der Geschichte des Rock’n’Roll noch erspielen. Der wird nicht ganz vorne sein, aber Top 100 ist eigentlich sehr gut. Anspieltipp: »Country Yard«. Seltsam: Der Beginn von »Factory« erinnert an Wolfgang Ambros‘ »Zwickt’s mi«…

The Vines
Highly Evolved
Capitol
