emak._elektronische_musik.jpg
E.M.A.K.

»Elektronische Musik Aus Koeln«

Soul Jazz

Schon die gute alte Tante Jolesch wusste: manchmal ist weniger mehr. Denn so gro&szlig die Erwartungen nach der Veröffentlichung des Killertracks »Filmmusik« auf dem Soul Jazz-Sampler »Deutsche Electronische Musik« auch waren und so sehr das E.M.A.K.-eigene Label »Originalton West« mit der Veröffentlichung von Oskar Salas »Resonanzen« punkten kann, so sehr geht hier bei dieser »Synthetic History Of E.M.A.K. 1982-88« einiges eher schief. Mit etwas gutem Willen klingt es in den Ohren nach Der Plan und verspielten Klangexperimenten (»Nupsa Puntsch«, »Schlammgang«), nach The Normal plus Gitarren (»Wenn Mr. Reagan es will«) oder nach Filmmusiken, die es nie einen Werner Herzog-Film geschafft haben (»Bote des Herbstes«). Meistens bleibt es jedoch bei Synth-Wave ohne Wave- und Popanspruch (»Gewitterluft«) oder es grummelt etwas desorientiert aus dem tiefen Tal bemühter NDW-Versuche (»Tanz der Vampire«). Das klingt immer ein, zwei Spuren haarscharf daneben, entfaltet in diesem Dazwischen jedoch keine wirklich neuen Perspektiven. Zwar unterscheidet sich das Equipment und das Herumforschen an Klängen nicht wesentlich von den im Booklet erwähnten Referenzen (Cluster, Conrad Schnitzler, Tangerine Dream, D.A.F., Human League, The Normal, Giorgio Moroder), aber all das ereignet sich scheinbar in einem Paralleluniversum, dem es wesentlich an signifikanten Spitzen (egal ob jetzt lasche Drogen/Neon-Impressionen oder brachiale Sequencer-Motorik) fehlt. So blöde das hier klingen mag, aber es gibt auch schon hin und wieder Musik von Gestern, deren einstiges Scheitern immer noch mit eingeschrieben ist.

favicon
Nach oben scrollen