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Laurel Halo

»Chance Of Rain«

Hyperdub

An Perversionen sei sie interessiert, nicht unbedingt in der Art von »you fucking pervert«, sondern vielmehr als eine »progressive Kraft«, erzählte die aus Michigan stammende Produzentin Laurel Halo kürzlich dem britischen Musikmagazin The Wire (No. 357, Nov. 2013). Und glücklicherweise schlägt sich ihr »Verlangen nach Anonymität in der Internet Culture« offenbar weder mit ihrem herausgeputzten visuellen Image, noch mit einem Umzug (im Jahr 2009) nach New York. Soll sein, denn Laurel Halo verabscheut den vom Kapital getriebenen Aspekt der Identitätskonstruktion gänzlich. Ihr Debüt-Album »Quarantine« (2012) war toll und ihre EP »Behind The Green Door» (2013) faszinierte nicht minder. Auch »Chance Of Rain« erhielt nun vielenorts überschwängliche Rezensionen, dessen anorganische Aufbereitung saugt jedoch bei weitem nicht so unwiderstehlich. Das mag nicht so sehr an etwaigen unvorhersehbaren Strukturen (nein, solche sind ja erwünscht) oder an der Absenz ihrer Stimme liegen, sondern vielmehr an der Beliebigkeit der diesmal leider reizärmeren Grooves und Arrangements. Kurzum: die Produzentin war sehr fleißig, scheint dabei aber das Ziel aus den Augen verloren zu haben. Kann ja mal passieren.

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