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Vera Böhnisch

Anders

Universal

Let’s get back to marketing now (im Gegensatz zum »Let’s get lost« bei Chet Baker?). Ich halte eine Single mit drei verschiedenen Versionen desselben Songs in meinen Händen und betrachte das Cover, auf dem Vera als Barbie-Prinzessin steht. »C’mon do ya Sisi thang!« würde vermutlich Johnny Guitar Watson brüllen, wäre er nicht bereits während einer erbärmlichen Tournee an einem Herzinfarkt gestorben. Marketing auch deswegen, weil es sich bei den drei »Anders«-Tracks um eine Radio-, eine Unplugged- und eine Karaoke-Version handelt (obwohl man im Booklet den Text vergeblich sucht). Ich bin aber trotzdem ein Glückspilz, denn meine CD ist signiert. (Sie merken es bereits, ich möchte schon wieder den Moment der Wahrheit hinauszögern.) Jetzt geht’s aber los: Staccato-Passagen auf Violinen, auf den unbetonten Taktteilen verzerrte Riffs auf metallisch-scheppernden Telecasters, ein gleichförmiges Pop-Schlagzeug und drum herum viele Effekte. Ein sehr kompakter, seriöser und prägnanter Mix, irgendwo zwischen »Soul on MTV«, Nena und Lenny Kravitz. Und Vera? VERA ist besser denn je, 1000 Prozent Vera-in-the-Mix, wie in den schönsten Träumen und kühnsten Erwartungen. Ich bin richtig froh darüber, dass der Song auf deutsch ist und nicht auf englisch, und auch darüber, dass bei der Produktion Veras Stimme nicht aufgemotzt wurde, was besser ist als jede Girlie-Masche. Vera als junge Frau, Vera als sie selbst, Vera als der geborene Star, als der sie uns in Erinnerung geblieben ist, und hoffentlich der Beginn einer Karriere. »Anders« wird Ihnen guttun, warten wir was noch kommt. Wenn Träume wahr werden. »Starmania«-Singles: www.skug.at

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