Ka-Spels Soundtracks für das post-2000-Zeitalter gehen weiter. Das neue Solowerk des Legendary Pink Dots-Chefs ist diesmal etwas flächiger, atmosphärisch dichter. Bezugspunkte zu europäischen Folklines lassen sich zwar ausmachen, gehen aber meist in minimalistisch gehaltenen elektronischen Bearbeitungen auf. Daß Ka-Spel mittlerweile so einiges programmiertechnisch draufhat, lässt sich anhand von »Shall we share water« ganz gut verifizieren. Immer wieder sind die Tracks versucht, ins weite Meer des Popsongs abzudriften, aber irgendwie schafft es Ka-Spel, im letzten Moment die Kurve zu kriegen – und sei es nur dadurch, dass der aufgebaute Melodiebogen abrupt von Stille unterbrochen oder von einer langen Keyboardpassage abgelöst wird. Es erfordert eine Menge an Passion, sich seinem Werk hinzugeben; Wäre da nicht Ka-Spels versponnen-fragiles Geschichtenerzählen, müsste sich der Sound mit Aussagen wie »naiv« gefallen lassen. Die limitierte Vinylversion kommt in formschöner Doppelbox.
Edward Ka-Spel
The Blue Room
Soleilmoon
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