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Various Artists

A Touch Of Class Sucks!

A Touch Of Class

Wer braucht noch Electro-Clash? Blöde Frage, wenn es sich um genau jene Mischung
aus Punk-Attitude, queerer No/New-Wave-Ästhetik, Disco-Junk und Glamour-Trash handelt, wie sie hier im Geiste einer gerade zu Camps’schen Pop-Trashologie vorgetragen wird. Oder wenn ich mir darauf so einen Reim machen kann. Denn was sich die Fashion-Victims des A Touch Of Class-Labels so alles in Sachen 1980er-Zombie-Wiederbelebungen leisten, ist schon ultra-starker Tobak. Und das alles ohne Affirmations/Ironie-Falle! Da werden munter Bee Gees-Vocals (es müssen nicht immer Sylvester und Bronski Beat sein!) gegen den Strich mit Foreigner- (»Urgent«), Survivor- (»Eye Of The Tiger«) und Steve Miller-Band-Riffs verdekonstruiert, wird »Miami Vice“ im Geiste von Dario Argentos psychotischer Edgar Wallace-Italo-Sex-Splatter-Transformation »Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe« verhackstückt und rappelt es gehörig in jener campen Euro-Trash-808-Kiste, die sich damals auch so gierig (wie missverstehend) auf »kontroverse« Filme wie »Die Klasse von 1984« oder »Cruising« stürzte. Bastard-Electro im Geiste von Andy Warhol und John Waters, der sogar Daft Punk neu zu deuten vermag und neben all den 1970er-FM-Radio-Rock-Gitarren natürlich den durch Punk/Krautrock (Can) und Roxy Music gefilterten Gitarren-»Funk« der Viererbande und von PIL auch im Sinne von Cabaret Voltaires Dub-Verständnis hochaktuell hochleben lässt. So darf die Gitarre wieder kommen!

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