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Sister Iodine

»Helle«

Textile Records/Cargo

Banzai! Cover und Musik lassen an japanische Noise-Improv-Bands à la Melt Banana und Konsorten denken, und so abwegig ist das nicht, schließlich terrorisiert das französische Trio seit Anfang der 1990er die Welt mit einer Musik, die von Captain Beefheart über NY-No Wave bis zur Musique Concrète reicht, alles gegengefedert von wüsten Rock-Dekonstruktionen im Stil von The Ex, zusammengehalten von derbem Sexappeal. Auf ihrem dritten Album »Helle«, das passenderweise in Brooklyn bei Nicolas Vernhes — u. a. verantwortlich für den Sound von Black Dice oder David Grubbs — eingespielt wurde, lassen Sister Iodine einmal mehr die röchelnden Bandmaschinen heiß laufen, harshe Elektronik trifft auf spleenige Pop-Einsprengsel, Gitarrenläufe kotzen sich durch die Boxen. Der scheinbar primitive Umgang mit White Noise im Rockformat hat bei Sister Iodine Tradition, da macht ihnen so schnell keiner was vor. Die 13 Trackminiaturen kommen als wohlkalkulierte Energieeruptionen daher, ein derbes Miasma aus Blut, Schweiß und Sperma, hart an der Grenze zwischen Existenzialismus und Sex-Obsession. Geil.

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