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Jacaszek

.»Catalogue des Arbres«

Touch

Um einen Katalog der Bäume geht es hier, dabei kann es sich natürlich, da es um Musik geht, nur um eine naturalistische Metapher handeln, die in einem unnaturalistischen Sinn umgesetzt wird. Nicht zuletzt schwebte dem Komponisten Michal Jacaszek der »Catalogue d‘ Oiseaux« vor, jene Vogelgesangsvariationen, die so eng verwoben mit dem Werk von Olivier Messiaen sind. Bloß sind, als musikalisches Ausgangsmaterial betrachtet, Vogelgesänge und Bäume doch eher zwei Paar Schuhe. Oder, um einen Satz von Heinz Prüller zu paraphrasieren: »Bäume können nicht singen, sie haben keine Stimmbänder.« Darum eben Kapitel 1, die naturalistische Metapher: Bäume stehen für ehernes Verwurzeltsein, für lebendige Statik, für wogende Weiten. Und Kapitel 2, die unnaturalistische Umsetzung: Jacaszek nahm zuerst Natursounds auf (der Wald, der Wind, das himmlische Kind), wandelte diese Aufnahmen in organische drones bzw. elektroakustische Grundstrukturen bzw. Patterns um, um die herum mit einer klassischen Instrumentierung (Klavier, Violine, Klarinette, Schlagzeug) ein sphärischer Teppich gewebt wurde, teilweise ergänzt um einen Kammerchor und eine Klarinette. Das Resultat: kammerkonzertalische Ambientmusik mit einem Hauch Elektroakustik und dem gewissen naturmystischen Extra.

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