Dives © Sade Jerabek
Dives © Sade Jerabek

Good girls gone band

Am 12. Dezember 2024 kuratiert die Wiener Indiepop-Band Dives einen ganz besonderen Konzertabend im Flucc. Unter dem Titel Dives & Friends teilen sie sich die Bühne mit Topsy Turvy, The Crab Apples und weiteren Special Guests.

Während der Weihnachtswahnsinn mit Black-Friday-Deals und überfüllten Einkaufsstraßen in die Gänge kommt, hat sich die Wiener Indiepop-Band Dives ein unwiderstehliches Angebot überlegt: 3 x 3 mit Topsy Turvy, The Crab Apples und Dives themselves. Mitten im Dezember wird es nochmal zauberhaft und mitreißend, frech und laut, ausgelassen und euphorisch. Von wehmütigen Indie-Hymnen zu träumerischen Shoegaze-Sounds schreibt jedes Trio seinen Wunschzettel mit eigener Handschrift und sorgt für eine reiche Bescherung. Dives, die in ihrer Bandkarriere schon fast 200 Konzerte gespielt haben, nutzen an diesem Abend die Gelegenheit, ein Konzerterlebnis nach ihren eigenen Vorstellungen zu formen. Gemeinsam mit ihrer Bookerin Giovanna Fartacek haben sie ein Line-up zusammengestellt »mit Acts, die wir super, musikalisch inspirierend und zu uns und dem, was wir transportieren wollen, passend finden«.

Say what you wanna say

Was Dives transportieren, ist Mut zur Eigeninitiative, sich den Raum zu nehmen, den niemand freiwillig hergibt, und der Beweis, dass Learning by Doing die süßesten Früchte tragen kann. Kennengelernt haben sich die drei 2015 auf dem Pink Noise Girls Rock Camp in Linz. Die Erfahrung mit Instrumenten, die ihnen damals noch fehlte, holten sie gemeinsam im Proberaum und auf der Bühne nach. Es wurde angefangen, wo andere sich verlaufen hätten; losgesteuert, ohne das Ziel zu kennen. Seither sitzt Dora de Goederen hinter dem Schlagzeug, während Tamara Leichtfried und Viktoria Kirner neben Bass und Gitarre zweistimmig singen. Auf Siluh Records veröffentlichten sie eine EP und zwei Alben. Während der Sound sich von experimentellen Ausflügen zu klareren Linien formte, bleiben sich Dives in ihrer Message treu. Sie trauen sich, Missstände aufzuzeigen, patriarchalen Strukturen standhaft den Weg zu kreuzen und ihr Inneres stolz und verletzlich nach außen zu tragen. In ihrer zuletzt erschienenen Single »Happier« gehen sie offen auf die Unzufriedenheit mit sich selbst ein, auf das Vermissen einer vergangenen Version, die sie mal waren und nie verlieren wollten. Das Zusammenspiel aus prominenter E-Gitarre und hauchzartem, gefühlvollem Gesang greift so sehnsüchtig nach außen, dass die Hoffnung auf ein Wiedersehen Ton für Ton näherrückt. »Hang in there«, das simple und doch aussagekräftige Mantra einer Band, die sich keine Hindernisse in den Weg stellen lässt und ihre Zuhörerschaft ermutigt, es ihr gleichzutun. 

I don’t want to play with you

Während Dives in den letzten Jahren ihre Wurzeln in der österreichischen Musiklandschaft geschlagen haben, sprießen um sie herum immer wieder neue Samen. Einer davon tut es kopfüber, verdreht und trotzdem unbeirrt. Topsy Turvy scheinen frisch aus einer Lewis-Carroll-Erzählung entsprungen zu sein, sind von einem ungreifbaren, diffusen Leuchten umgeben, wenn sie auf der Bühne stehen, und nehmen ihr Publikum mit in verdrehte Welten voller Kuriositäten und Witz. In liebevoll gestalteten Kostümen und blasser Schminke spielen die drei Kasper raffinierte Sounds zwischen Surf Rock und Garage Punk. Ihre Texte sind klug, ironisch und charmant; ihre Melodien klingen unaufdringlich einnehmend. Mit »Butt Sore« veröffentlichten sie im Sommer 2024 ein abwechslungsreiches Debütalbum auf Siluh Records und genießen seither zahlreiche Gelegenheiten, es live darzubieten. Dabei stellt die offizielle Formation von Lena Pöttinger am Schlagzeug, Theresa Strohmer an der Gitarre und Victoria Aron am Bass nur ein loses Gerüst dar, das gerne mal ausgetauscht wird. Topsy Turvy performen auf so unbeschwerte Weise, dass man sich fragen muss, ob ihre Genialität ein Versehen oder bis ins letzte Detail geplant ist. 

Do we let them play with us?

Das letzte Trio im Line-up kommt nicht aus Wien, auch nicht aus Österreich, sondern wird extra aus Spanien eingeflogen. The Crab Apples, bestehend aus den Freundinnen Carla Gimeno (Gesang), Laia Alsina (E-Gitarre) und Laia Martí (Bass), haben sich 2010 während ihrer Schulzeit gegründet und produzieren seither vielseitige Indie-Tunes auf Spanisch und Englisch. Nicht nur in ihrem Heimatland nehmen sie eine wichtige Rolle in der unabhängigen Musiklandschaft ein. Ihr internationaler Erfolg ist durch Festivalauftritte auf dem The Great Escape Festival in Brighton, dem Reeperbahn Festival und ebenso dem Waves Vienna bestätigt. Außerdem spielten sie als Vorband für Bands wie The Beach Boys oder Nada Surf. Während ihr musikalisches Schaffen von eingängigen Popelementen dominiert wird, lassen sie es sich nicht nehmen, zwischen heiteren und schwermütigen Stimmungsbildern zu variieren oder verschiedene Einflüsse aus Rock und Elektro einzuflechten. 

I made it to get here

Statt das Rampenlicht für sich allein beanspruchen zu wollen, haben Dives Lust, es zu teilen. Mehr noch, sie erachten es als wichtig, sich in einer oftmals kompetitiven und einseitigen Branche gegenseitig Räuberleitern zu bauen.  Topsy Turvy kennen sie durch das Label; ein gemeinsamer Auftritt mit The Crab Apples stand seit einiger Zeit auf der Agenda. Mit ihrem Event erfüllt sich die Band ihre eigenen Wünsche und liest die ihres Publikums gleichzeitig von den Lippen ab. Drei fabelhafte Bands und weitere Special Guests erwarten euch am 12. Dezember 2024 im Flucc! 

Link: https://flucc.at/events/nLkPBV-dives-crab-apples-topsy-turvy/ 

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