Im Gegensatz zu manch anderem gealterten Alternativrocker hat sich Stephen Malkmus den Status als, nun ja, Legende nicht durch sein eigenes Zutun kaputt gemacht. Seine Platten sind stets unterhaltsam, sympathisch und unprätentiös. Dies gilt auch für »Wig Out at Jagbags«, das mittlerweile sechste Album seiner auch nicht mehr so neuen Band The Jicks. Gleich der Opener »Planetary Motion« lädt mit den Twin-Feedback-Gitarren und der schelmischen Lakonie dazu ein, wieder einmal das Malkmus-Gesamtwerk auf vierblättrige Kleeblätter abzugrasen. Mit viel Spielfreude geht der 47-jährige ans Werk und vereint Hymnenhaftigkeit à la Big Star (»Chartjunk«) mit ironischer Pop-Altersselektivität (»Lariat«). Große Hooklines kollidieren mit in alle Himmelsrichtungen ausscherenden Psychedelic-Bläsersätzen; holprige Reggae-Breaks treffen auf nerdigen WASP-Gospel. Mit dem Popdurst eines 20-jährigen gibt Malkmus auf »Wig Out at Jagbags« zum wiederholten Male den verrückten Klabautermann, dem man auch gelegentliche Griffe ins Klo (»Scattegories«, »Shibboleth«) verzeiht.

