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Tony Allen

»The Source«

Universal

Auf der Vinyl-EP »A Tribute to Art Blakey and the Jazz Messengers« (ebenfalls Blue Note/Universal), die etwas früher dieses Jahr erschien, interpretiert der aus Nigeria stammende Drummer und ehemalige Fela-Kuti-Bandleader Tony Allen einige der berühmten Stücke des Hard-Bop-Drummers Art Blakey (»Moanin’«, »A Night in Tunesia«) neu. Nun legt er ein ganzes Album nach, das sich ebenso ungebunden – aber mit Reverenzen auf diverse Stile – in der Jazz-Geschichte bewegt. Und zwar mit Kompositionen, die er zusammen mit Yann Jankielewicz geschrieben hat. Die beiden erschaffen dabei ihren eigenen »Jazzstil«, was nicht ausschließlich, aber wesentlich Tony Allens Schlagzeugspiel und den inhärenten Afrobeat-Bezügen (besonders ausgeprägt auf »Woro Dance«) zu verdanken ist. Das elfköpfige Pariser Ensemble bespielt dieses Neuland versiert und extrem selbstsicher. Die Reverenzen reichen von der Swing-Jazz-Ära über Bebop, Cool bis Hardbop und Modal, wobei sich schon da und dort einige der großen Namen der Jazz-Historie von Duke Ellington und Dizzy Gillespie bis Miles Davis aufdrängen: Letzterer ist auf Stücken wie »Bad Roads« oder »Ewaja« ein formativer Geist. Und auch auf die US-Jazz-Sonderregion New Orleans wird mit »Push and Pull« kräftig Bezug genommen. Tony Allen war schon immer ein Musiker, der den Takt sprichwörtlich vorgab und die Fähigkeit hatte, sich sehr frei zu bewegen. Ich würde der Einschätzung, dass er mit diesem Album den Jazz zurück nach Afrika bringt, nicht vorbehaltlos zustimmen. Es ist eher eine großartige Hommage an den Jazz, die bei mir Lust auf Vintage-Jazz auslöst.

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