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The Nels Cline 4

»Currents, Constellations«

Blue Note/Universal

Sein neuestes Machwerk »Currents, Constellations« darf der Jazz-Gitarrist mit Indie-Rock-Erfahrung Nels Cline zum zweiten Mal auf Blue Note veröffentlichen. Nachdem er schon 2016 mit dem Jim-Hall-Schüler Julian Lage das Doppel-Album »Lovers« aufgenommen hat, schnappte sich das Duo nun Scott Colley (Andrew Hill, Chris Potter) für den Bass und Tom Raney (Frank Zappa Hans Zimmer) fürs Schlagzeug und bringt dieses schöne Album heraus. Sieben der acht Songs sind aus Clines Feder, »Temporarily« ein Cover von Carla Bley. »Currents, Constellations« beginnt als ein experimentelles Jazz-Rock-Album. Doch nach den swingigen bzw. funkigen ersten Nummern folgt der Einschnitt: Der vierte Song, »As Close As That«, ist ein verträumtes, wunderschön melodiöses Stück im Dreivierteltakt. Die Abwechslung funktioniert gut: »Amenette«, das in seiner Frische an Weather Report erinnert, lässt wieder aufatmen. In die tiefblaue Atmosphäre des Einschnitts kommt Cline zum Ende des Albums zurück. Höhepunkt vielleicht das neuneinhalb-minütige »River Mouth«, dessen verträumte Gitarren sich langsam aufbauen, aufhellen und dann in einem fast euphorischen Zusammenspiel kulminieren. Dann der Abschluss »For Each A Flower«, das Cline den kürzlich verstorbenen Musikern John Abercrombie, Geri Allen, Bill Collings, Bill Horvitz und John Shifflett widmet. Die Balance zwischen catchy Melodien und freiem Soloing, in dem sich die Musiker immer wieder kurz verlieren, stimmt auf »Currents, Constellations« perfekt. Das Album ist melancholisch, aber in seinem Grundton optimistisch. Ja!

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