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Es gibt Mutterficker und es gibt MUTTERFICKER! Weniger zarte Umarmung als ein zwei CD-Seiten allerschöpfend ausschmachtender Breitwandfurz aus einem verendenden Bikergemächt, also auch mit Fäkaldämpfen, frisch verdautem zwiebelhaftem und ein wenig Spermiengedünse ein durchaus mehr als schmackhafter Brei. Scott »Wino« Weinrich ist nicht umsonst einer der Träger des von Dave Grohl vergebenen Probot-Ehrenkreuzes für die Metal-Voices of le Centurie. Spirit Caravan in der kurzen Existenz von 1996 bis 2002 sein sensibelstes, weil psychedelisch bis canterburyhaft verbrämtes Bluesrock-Donnerwetter. Das Doom-Rauhbein des Klassikers »Obsessed« und die SloMo-Sabbath-Tiraden von St.Vitus verzupften sich zugunsten teils sehr süßlich (mit Akustischer als Bratzriff-Kontrapunkt) durchsetzten Stoner-Meilchen. Die schwammerlköpfige Existenzodyssee von Hawkwind oder Black Sun Ensemble, verpackt für den Stammtisch der Bleiringträger outside Washington D.C. Aber auch ein Wino wird älter. Und der etwas zarter ziselierte Faltenvorwurf steht der Drogenfresse herzallerliebst. Kredenzt wird ein »Best of der beiden Studioplatten (unter frevelhafter Auslassung der »Dreamwheel«-Debüt-EP) plus jede Menge und noch mehr an Outtakes, Single-Exkursionen und obskurantem Headbangerschwanzgewedel. Das macht Spaß, wenn auch nicht am ganzen Stück, da der Zusammenstellungritt doch ein wenig wechselhaft die Kehle runtergeht und das Ding wie jedes Bibelwerk zu einem Bandmonolithen eben auch mal auf der Stelle tritt. Doch Kapelle, Kirchenschiff, Krachkaliber Deluxe bleibt es allemal. Helft Satan wie euch selbst! Mit der Band Hidden Hand hat Wino schon das nächste Kapitel geöffnet …

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Text
Paul Poet

Veröffentlichung
30.04.2004

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