Auch der dritte Release des vor kurzem gegründeten und in jeder Hinsicht vielversprechenden Labels Ventil lenkt den Fokus wieder auf Musik, die zwischen Club und Experiment vermitteln will. Flüchtige Abstraktion, immersive Ambientscapes, aus denen sich dunkel schimmernde Rhythmen herausätzen, sind der ästhetische Knotenpunkt der Soloprojekte Asfast/Kutin. Damit finden wir uns in der seit einigen Jahren beliebten Grauzone zwischen Noise, Ambient, Techno und Industrial wieder, also dort wo sich schon Acts wie Raime, Haxan Cloak, Ben Frost und Emptyset erfolgreich tummeln. Asfast aka Leon Leder strudelt düster-zerklüftete Klänge ineinander, aus denen er brachiale Beats herausschält, dem Ganzen eine Prise Dystopie beimischt und diese gekonnt arrangiert. Die Nummern von Field Recording Koryphäe und Ventil-Labelhead Peter Kutin sind im Vergleich leichtfüßiger, minimaler gehalten, klarer in ihrer Struktur und auf die haptische Qualität der einzelnen Klänge fokussiert. Beiden Musikern gelingt es ihre Tracks atmosphärisch dicht zu halten und filmreife Assoziationen an winddurchfegte Industriegebiete, weite Landschaften und leerstehenden Bunkerbauten zu wecken. Am Ende greifen die zwei Seiten so homogen ineinander, dass der tautologische Titel »Split« auf ein zukünftiges Projekt in Kollaboration hoffen lässt. Eskapistische Klangarchitektur für urbane Skeptiker.
Asfast
»Split«
Ventil Records
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