Der internationale Frauentag entstand in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg als Arbeiterinnen-Initiative im Kampf um Gleichberechtigung und Emanzipation. Er fand erstmals am 19. März 1911 statt, ab 1921 jedes Jahr und wurde 1975 seitens der UN auf den 8. März verlegt. 110 Jahre später ist es um die Rechte von Frauen nach wie vor lausig bestellt, auch wenn der Frauentag jährlich breite mediale Aufmerksamkeit erhält (und aus falsch verstandener Solidarität weiter Blumen ihr Leben lassen müssen). Insbesondere in Zeiten der Pandemie ist ein Trend zu beobachten, der Frauen buchstäblich »zurück an den Herd« beordert. Gewalt gegen Frauen nimmt auch hierzulande spürbar zu und in vielen Ländern weltweit – nicht zuletzt unseren Nachbarinnenländern Polen und Ungarn – ist aufgrund restriktiver Abtreibungsgesetze eine zunehmende Einschränkung der körperlichen Autonomie von Frauen festzustellen. Letzteres haben sich die Salon-skug-Veteraninnen von Lonesome Hot Dudes zum Anlass für ihren Titel »Geographie« (vom 2020 gemeinsam mit der ungarischen Band Holnaplányok beim Wilhelm Show Me The Major Label veröffentlichten Split-Tape) und das damit einhergehende Musikvideo genommen. »This song is about free choice. And let’s remember that abortion laws, right for reproduction (or not) and bodily autonomy is not just a ›(cis-)women’s issue‹, it is also trans*-, non-binary, intersex and other people’s. Smash patriarchy!«. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Smash patriarchy!
Am 8. März jährt sich der internationale Frauentag zum 110. Mal. Die Anliegen der Frauenbewegung sind 2021 in vielerlei Hinsicht prekärer denn je. Lonesome Hot Dudes fordern in ihrem neuen Video die »constellation of rights for abortion and self-definition«, nicht nur für Cis-Frauen. Wir schließen uns an.

Text
Mio Michaela Obernosterer, Redaktion
Veröffentlichung
08.03.2021
Schlagwörter
Emanzipation
Lonesome Hot Dudes
Weltfrauentag
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