In a paddy full of headstones: Die große Sterbenspastorale. Blutige Nachtlichtspitzen am golden wehenden Kornfeld. Ein einsamer schwarzer Krähenschatten klagt seine zirpende Gitarre an. Alles liegt vergessen da. Alles wird vergeben. Wenn erst die Würmer und ihre Liebeslieder angekommen sind. Die Rock-Geschichte war immer schon voller intensiver Elegien des Abschieds, der poppenden, jammernden, flehenden Abschiede und Grabreden. Lou Reed, Terry Riley, Diamanda Galas, Alan Wilder und zahllose heulende Hunde des Blues schießen schnell ins Gedächtnis. Und jetzt Mick Harvey als Besucher der großen Leere danach, der dunklen unsagbaren Stelle, wo jemand plötzlich fehlt, wie der Amerikaner sagt von der Erde gefallen ist, der Wunden von AIDS, Krebs, Unfällen und Selbstmord. Nick Caves Weggefährte seit 1977 war immer der kongeniale Gentleman im Hintergrund, übte sich solo eher als Tribute-Sänger an Chanson-Schnapsdrossel Gainsbourg und begnadeter Soundtrackautor. Hier am siebten Album im Alleingang gibt es ausschließlich eigene Songs, in der Schreibe nicht immer handfest, in persönlicher Intonation und im schmerzdurchsetzten Schmalz maßlos ergreifend und atemberaubend. Du kannst deine Arme nie um eine Erinnerung legen. Deine Songs durchaus.

