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Karin Krog

Raindrops, Raindrops

Crippled

Noch nie von Karin Krog gehört? Schade! Wie Carmen McRae oder Betty Davis wurde sie unter ihrem Wert gehandelt. Eine ungewöhnliche Stimme im 70er-Soul-Jazz und in intimeren Produktionen, hat man sie zwischen Jazz und »International« oft ins falsche Regal gestellt. In unseren blinden Marketing-Zeiten, wo kaum eine Woche vergeht, in der nicht eine weitere isländische oder skandinavische jazzig-groovige Produktion auf dem Tisch landet, ist diese Compilation eine wahre Erholung. In ihrer unnachahmlichen Art hüllt Krog das Orchester in ihre Stimme, treibt es aber auch an. Sie ist zurückhaltend und Raum füllend, singt mehr drinnen als darüber, immer zerbrechlich und kraftvoll, niemals grundlos. Diese Compilation dokumentiert auch eine phantastische Richtung im norwegischen Post-Jazz-Sound der 70er, als Künstler wie Jon Christensen, Jan Garbarek, Arild Andersen, aber auch Steve Swallow, Steve Kuhn, Stu Martin oder John Surman in Höchstform waren. Eine sehr gute Idee und ein großartige Erinnerung für uns alle. Titel wie »Time to Go«, »Meaning of Love« oder »Raindrops, Raindrops« sind unbeachtete, vergessene Perlen.

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Text
Noël Akchoté

Veröffentlichung
22.09.2002

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