Blick von der Terrasse des Klanghaus Untergreith auf den Weingarten © Mia Zabelka
Blick von der Terrasse des Klanghaus Untergreith auf den Weingarten © Mia Zabelka

Quarantänetalk #2 mit Mia Zabelka

In »Quarantänetalk mit ...« beantworten Künstler*innen unsere Fragen nach ihrer persönlichen Situation angesichts COVID-19. Heute: die Musikerin Mia Zabelka.

Nummer 2 in der Reihe »Quarantänetalk mit …« ist Mia Zabelka, die seit Jahren ein wichtiger Name im Bereich der experimentellen Musik und Freien Improvisation als Komponistin, E-Violinistin und Sängerin ist. Eine Anzahl spannender Künstler*innen durften bereits an ihrer Seite spielen, darunter Kapazunder wie Joëlle Léandre, Fred Frith, John Zorn, Wolfgang Mitterer sowie Lydia Lunch oder Dälek. Zuletzt erschien von ihr bei Karlrecords eine Kollaboration mit James Plotkin und Benjamin Finger namens »Pleasure-Voltage«. Im Interview hat die gebürtige Wienerin skug erzählt, wie es ihr in der Quarantäne in ihrer Wahlheimat Steiermark geht.

skug: Auf einer Regenbogenskala von Rot bis Lila: Was ist gefühlsmäßig dein persönliches Corona-Farbspektrum?
Mia Zabelka: Dunkelgrün.

Wie ist deine Quarantäne-Wohnsituation?
Ich habe das Glück, dass ich diese herausfordernde Zeit im Klanghaus Untergreith, meinem Zuhause in der Südsteiermark, verbringen kann.

Wie oft gehst du raus? Wie schützt du dich und andere?
Ich gehe sehr oft mit meinem Hund Alma in meinem eigenen kleinen Weingarten oder dem nahegelegenen Wald spazieren. Ich komme so gut wie nie mit anderen Menschen in Kontakt.

Wie ist dein Tagesablauf in der Krise? Hast du Rituale?
In der Früh gehe ich mit Alma spazieren, dann mache ich Dinge, die ich in letzter Zeit vernachlässigt habe, wie z. B. Kochen oder Hausarbeit. Am Abend spiele ich laute Musik und tanze dazu auf meiner Terrasse. Die Nachbarn hören mit und haben auch Spaß daran.

(Wie) hältst du dich fit und bei Laune?
Ich habe endlich Zeit, mich intensiv der Arbeit an meinen neuen Projekten und in meinem Tonstudio zu widmen. Das macht große Freude.

Wie intensiv verfolgst du öffentliche Debatten?
Am Anfang öfter, jetzt nur mehr das Wesentliche … vor allem aber informiere ich mich täglich über die aktuellen, weltweiten Zahlen.

Welche Handcreme benutzt du?
Eine spezielle Handcreme, die von meinen Freunden am Sternhof in der Südsteiermark selbst 100 % biologisch hergestellt wird.

Welche Musik, Filme, Serien, Bücher, Videospiele etc. empfiehlst du?
Mein neues Solo Album »MYASMO«, sämtliche ARTHAUS-Filme, Literatur von Schriftstellerinnen – von Virginia Woolf, Gertrude Stein, Sarah Waters, Jeanette Winterson bis Sophie Reyer – Henning Mankells »Wallander«-TV-Krimiserie etc.

Wähle aus und begründe (Mehrfachauswahl möglich):
– A: Dosenwerfen aus Passata-Dosen
– B: Höhle bauen und Hörspiele hören
– C: Bier-Yoga
– D: …
D: Grasskifahren in meinem Weingarten ist gesund und es macht auch Alma Spaß, mir beim Wedeln zwischen den Weinstöcken nachzulaufen.

Wie beeinflusst die Situation deine Musik?
Aufgrund der derzeitigen Situation musste ich viele Konzerte absagen, u. a. eine dreiwöchige USA-Tour und eine zweiwöchige Japan-Tour. Das ist schon sehr extrem. Allerdings habe ich dadurch wieder mehr Zeit, mich dem Komponieren in meinem Tonstudio zu widmen und grundsätzliche Überlegungen anzustellen, wie z. B. wohin möchte ich mit meiner Musik, welche gesellschaftliche Relevanz hat mein musikalisches Schaffen, wie wird sich die Musikproduktion in Zukunft entwickeln etc.

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