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The Van Cooths

»Off to the U.S.A«

Greyp AS-T Records

Der Holländer Marthy Coumans ist ein Punk-Urgestein und eine coole Socke. Seine 80er-Mod-Beat/Powerpop-Formation The Four One And Only’s dürfte nur noch älteren Kalibern ein Begriff sein, als Macher Dutzender aufsehenerregender Sixties-Compilations mit rarer Musik von den entlegensten Winkeln der Erde spricht sich sein Schaffensdrang aber auch heute noch ganz schön rum. Gerne verwendet er dabei Synonyme und nur selten wei&szlig man mit Sicherheit, wo er seine Finger tatsächlich im Spiel hatte. Bei der vorliegenden LP verhält es sich ebenso: Am Plattenteller liegt die mysteriöse Debut-Veröffentlichung einer toll rockenden Powerpop-Punk-Band namens the Van Cooths. Ende der Information. In geheimsten Zirkeln kursiert aber folgende Geschichte: Als Coumans ältester Spross Guusje die Familie mit ihren Plänen konfrontierte, mit ihrer Volljährigkeit für ein Jahr in die USA zu ziehen, rief der Vater gemeinsam mit ihr und seiner zweiten Tochter, der erst 14-jährigen Dieke kurzerhand diese Band ins Leben. Erweitert um Musikerfreunde des Coumans-Clans gab es einen einzigen Gig im Haus der Familie und nun eben auch diese LP. Die Songs erzählen vom Erwachsenwerden, dem Wunsch nach Selbständigkeit seitens der Kinder, aber auch vom Trennungsschmerz und der Sorge der Elterngeneration. Was auf Papier pädagogisch wertvoll und völlig grauenhaft klingen mag, ist auf Tonträger ein mitreissender Mix aus Surf Punk und tanzbarem Power-Pop mit eingängigem Songwriting und coolen Girl/Boy-Vocals. Novelty-Faktor, hin oder her: Da ist eine verflucht gute Platte, die du nur zu Gehör bekommst, wenn du schnell bist. Bei einer Auflage von nur 350 Stück (Vinyl only) wäre Abwarten die gänzlich falsche Entscheidung.

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