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The Frightnrs

»Nothing More to Say«

Daptone

Wenn ich jetzt sage, dass das jetzt schon mein Lieblingsalbum für 2016 ist, entbehrt das nicht einer gewissen Sentimentalität – denn es hätte auch schon mein Favorit 1986 (als ich begann, Rock Steady zu hören, aber nicht mit der Begeisterung und Sammelleidenschaft, die dann zwanzig Jahre später einsetzte) oder 1967 sein können – vorausgesetzt ich hätte damals schon von der Existenz dieser Musikform gewusst, denn es gibt für mich kaum eine Musik (außer Soul, der Rock Steady wesentlich beeinflusste), die gleichermaßen eingängig und komplex in ihren Gefühlsschattierungen ist. »Nothing More to Say« hätte man mir durchaus als ein vergessenes Juwel aus jenen Post-Ska- und Prä-Reggae-Tagen vorstellen können – ich hätte es zumindest nicht sofort bestritten, obwohl die Musik doch definitiv eine Spur »slicker«, versierter (von Victor Axelrod aka Ticklah) eingespielt ist – und vielleicht eine Spur schräger als die Originale ist. Hätten die Frightnrs damals gespielt, sie hätten zweifellos zu den Besten dieses zwischen 1966 und 1968 in Jamaica (und England) modernen Genres gehört. Tragischerweise ist der großartige Falsett-Sänger der Band, Dan Klein, kürzlich verstorben. Mit Songs wie »Lookin’ for My Love« oder »Trouble in Here« zaubert er die Epoche des Rock Steady und seine unvergesslichen Sänger noch einmal herbei: Alton Ellis, John Holt und die Paragons, Slim Smith und die Uniques, Toots & The Maytals oder die Heptones, auf Basis der beliebtesten Riddims von damals.

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