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Neue Sounds aus der Knochenbrecherakademie: Drumcorps und Venetian Snares

Aarons rulz! Das ist moderner D’n’B, der seine Aktualität aus der Verbindung von Elementen bezieht, die nur scheinbar voneinander entfernt sind. Nachdem Aaron Funk aka Venetian Snares von seinem letzten Album mehr als 15.000 Einheiten verkauft hat, kann er als einer der derzeit angesagtesten Musiker auf diesem Gebiet gelten. Der andere Aaron, nämlich Mr. A. Spectre aka Drumcorps, veröffentlicht dagegen sein Fulltime-Debüt, das dafür als Koproduktion auf zwei ebenfalls recht angesagten Labels. »Grist« kann wahrscheinlich nicht zufällig als Mixtur aus »Christ« und »Grind« gelesen werden, schließlich bastardisiert Drumcorps D’n’B mit Grind-, Speed- und Death-Metal derart, dass es dem aufrechten Metaller die Nackenhaare bis nach Norwegen aufstellt. Im letzten Jahr live überaus eifrig unterwegs, hat Drumcorps auf dem »Interferenz«-Festival in Linz für mich einen der besten Gigs des Jahres hingelegt und wegen ihm war auf der »Transmediale« heftiges Headbanging angesagt. »Grist« ist ein ziemliches Brachialwerk, das mit live gespielten Samples die Geschwindigkeits-Bolz-Mauer durchbricht und bei dem selbst der Black-Metal-Gitarrist resigniert. Eine Platte, die dich an die Wand klatscht und du nur noch tanzen willst weil die Bässe so toll rollen und die Gitarren durchs Hirn sägen. Supergeiler heißer Scheiß mit jeder Menge Funfaktor. Venetian Snares dagegen verfolgt auf vorliegender 6-Track-CD »Hospitality« seine bekannte Mischung aus sagen wir mal klassischer Musik und Breakcore, die hörbar die letzten zehn Jahre IDM-Electronica internalisiert hat. Hier kommen Melodien endlich auch wieder zu ihrem Recht, auch wenn diese recht rudimentär bleiben. Für mich ist und bleibt eines der größten Mankos bei Mr. Funk, dass seine Ûbergänge von klassischen Intros zum eigentlichen Track — also dann wenn die Drums loslegen — so abrupt passieren, sodass kaum Möglichkeiten offen bleiben, die jeweiligen Passagen gegeneinander auszuspielen. Nichts desto trotz verortet Funk in seinen Nummern immer wieder eine interessante Brüchigkeit, die die Musik des Veröffentlichungsjunkies Venetian Snares zu einer sehr persönlichen Angelegenheit werden lässt. Das ist sehr profilierte Musik, die die Soundstudien von Aphex Twin auf ein aktuelles Level bringt.

Aarons rulz! Das ist moderner D’n’B, der seine Aktualität aus der Verbindung von Elementen bezieht, die nur scheinbar voneinander entfernt sind. Nachdem Aaron Funk aka Venetian Snares von seinem letzten Album mehr als 15.000 Einheiten verkauft hat, kann er als einer der derzeit angesagtesten Musiker auf diesem Gebiet gelten. Der andere Aaron, nämlich Mr. A. Spectre aka Drumcorps, veröffentlicht dagegen sein Fulltime-Debüt, das dafür als Koproduktion auf zwei ebenfalls recht angesagten Labels. »Grist« kann wahrscheinlich nicht zufällig als Mixtur aus »Christ« und »Grind« gelesen werden, schließlich bastardisiert Drumcorps D’n’B mit Grind-, Speed- und Death-Metal derart, dass es dem aufrechten Metaller die Nackenhaare bis nach Norwegen aufstellt. Im letzten Jahr live überaus eifrig unterwegs, hat Drumcorps auf dem »Interferenz«-Festival in Linz für mich einen der besten Gigs des Jahres hingelegt und wegen ihm war auf der »Transmediale« heftiges Headbanging angesagt. »Grist« ist ein ziemliches Brachialwerk, das mit live gespielten Samples die Geschwindigkeits-Bolz-Mauer durchbricht und bei dem selbst der Black-Metal-Gitarrist resigniert. Eine Platte, die dich an die Wand klatscht und du nur noch tanzen willst weil die Bässe so toll rollen und die Gitarren durchs Hirn sägen. Supergeiler heißer Scheiß mit jeder Menge Funfaktor.

Venetian Snares dagegen verfolgt auf vorliegender 6-Track-CD »Hospitality« seine bekannte Mischung aus sagen wir mal klassischer Musik und Breakcore, die hörbar die letzten zehn Jahre IDM-Electronica internalisiert hat. Hier kommen Melodien endlich auch wieder zu ihrem Recht, auch wenn diese recht rudimentär bleiben. Für mich ist und bleibt eines der größten Mankos bei Mr. Funk, dass seine Ûbergänge von klassischen Intros zum eigentlichen Track — also dann wenn die Drums loslegen — so abrupt passieren, sodass kaum Möglichkeiten offen bleiben, die jeweiligen Passagen gegeneinander auszuspielen. Nichts desto trotz verortet Funk in seinen Nummern immer wieder eine interessante Brüchigkeit, die die Musik des Veröffentlichungsjunkies Venetian Snares zu einer sehr persönlichen Angelegenheit werden lässt. Das ist sehr profilierte Musik, die die Soundstudien von Aphex Twin auf ein aktuelles Level bringt.

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