Headerimage Placeholder

Musik zum Aufwachen im neuen Jahr

Neue Releases von Zornik, The Chalets, Laurie Antonioli, Fritz Ostermayer und der Putumayo-Sampler »French Playground« sorgen für einen geruhsamen Jahresbeginn. Die schlechte Nachricht: Das niesom-Label hört auf.

Der Release dieser CD liegt zwar schon einige Monate zurück, sie soll aber an dieser Stelle doch erwähnt werden: Die Eröffnungsnummer der CD »One-Armed Bandit« der belgischen Band Zornik klingt dank der Gitarrenmauer nach glattgebügelten Psychedelic Furs. In ähnlichem Ton geht es weiter: Nicht ungestümer Garagen- sondern starker, auch mal pathetischer Stadionrock, dem aber die leisen Zwischentöne – etwa mit Piano, Orgel – erhalten geblieben sind. »We are lost« ist eine schöne 80ies-Pop-Mitsumm-Nummer, die nach The Church klingt.
Ähnliches gilt auch für The Chalets. Die fünf Jungs und Mädchen aus Irland vermitteln auf ihrem Debütalbum »Check In« ganz ordentlichen Pop-Rock. Aber: Alles schon mal da gewesen und schon hundert Mal gehört. *gähn* Was nicht heißt, dass das nicht in Ordnung wäre. 😉 Ist es. Aber eben nicht herausragend. *gähn* Also wieder ab unter die Decke und weiterschlafen.

Raunächte am offenen Kamin

Laurie Antonioli hat eine dunkle und dennoch warme Stimme. Auf ihrer Debüt-CD wirkt auch Nenad Vasilic (Bass) mit. Womit der Österreichbezug auch schon gegeben ist: Antonioli lehrt an der Universität Graz Vocal Jazz. Wie Vasilic stammen auch ihre anderen Mitmusiker – Johannes Enders (Saxophone), Armend Xhaferi (Gitarren), und John Hollenbeck (Drums) – aus der Grazer Jazzszene. Herausgekommen sind Club-Jazz-Stücke vom Feinsten, die etwa an die letzten guten Releases von Tierney Sutton erinnern.

Musik vom französischsprachigen Spielplatz

Einen Wintersong zum Aufwachen hat Ariane Moffat zum Putumayo-Sampler »French Playground« beigesteuert: »Le Matin en Patins« – Schifahren am Morgen! Moffat bringt wieder Schwung in den Winter, außerdem wird hier Musik aus Haiti, Quebec, Mauritius und natürlich aus Frankreich versammelt. In den Linernotes werden Anregungen an Eltern und Kinder gegeben, die in den Liedern angesprochenen Themen zu reflektieren: Polo singt in »Petit Français« über seine Kindheit bei den Großeltern am Land; die Zuhörer werden angeregt über ihre Verwandten nachzudenken. Dank der musikalischen Qualitätskontrolle leidet der Spaß beim Musikhören nicht unter solcher Didaktik.

niesom hört auf

Eine traurige Mitteilung erreichte die Redaktion vor kurzem: Das umtriebige Label niesom (Artists: u.a.: Marek, David Lipp, Aber das Leben lebt, Sir Tralala) beendet nach 3 Jahren und 15 Releases seine Arbeit. Der allerletzte Release ist sehr passend eine auf 200 Stück limitierte Vinyl-Single von Fritz Ostermayer. Auf der B-Side besingt Mr. Sumpf passend »die Band, die nur Abschiedslieder kennt«. Schon jetzt eine Rarität! niesom, good bye! Hello, hello! Nach dem gut überstandenen kürzesten Tag kann auch bezüglich Winter bereits Entwarnung gegeben werden: Denn bald kommt auch wieder der längste Tag des Jahres – und dann ist der Winterschlaf längst vorbei.

Laurie Antonioli (feat. Nenad Vasilic): »Foreign Affairs« (Nabel)
The Chalets: »Check In« (Setanta Records)
Fritz Ostermayer: »Das Hühnerlied« (niesom/Trost)
VA: »French Playground« (Putumayo/Hoanzl)
Zornik: »One-Armed Bandit« (EMI)

Links:

ixthuluh
putumayo
trost

Home / Musik / Review Collection

Text
Jürgen Plank

Veröffentlichung
16.01.2006

Schlagwörter

favicon

Unterstütze uns mit deiner Spende

skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an unseren Verein zur Förderung von Subkultur. Vielen Dank!

Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria

Ähnliche Beiträge

Nach oben scrollen